Nizza Salat – so schmeckt der Klassiker mit Thunfisch am besten

25. Oktober 2023

Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024

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Es ist gar nicht so einfach, das einzig wahre Rezept für Nizza Salat zu finden. Denn das klassische französische Salat Rezept kursiert schon seit Jahrzehnten in unterschiedlicher Form. Einige Zutaten sind gesetzt: Salat, Thunfisch, Tomaten, Oliven und Sardellen. Doch der Rest ist umstritten. Eine der entscheidenden Fragen: mit Bohnen und Kartoffeln oder ohne? Meine Kochbücher sagen etwas anderes als das Internet – und vor Ort ist es noch mal anders. Doch wir nähern uns dem Phänomen heute mit einem bewährten, sehr leckeren Rezept – ohne Kartoffeln, aber mit vielen anderen leckeren Zutaten.

Nizza-Salat Salade niçoise Rezept für Salat mit Thunfisch von ÜberSee-Mädchen Foodblog vom Bodensee

Ich habe mir natürlich nicht entgehen lassen, auch an der Cote d’Azur einen Nizza Salat zu essen. Zwei Mal. Und beide Male war es ziemlich lecker, aber unterschiedlich. Der eine in Cannes hatte frischen Thunfisch und quasi kein Dressing. Der andere in Nizza war ziemlich lecker und klassisch, wie man ihn auch in Deutschland serviert bekommt. Allerdings ohne Bohnen und auch ohne Kartoffeln. Erst am Tag der Abreise habe ich in einem Supermarkt dann einen Nizza Salat mit Bohnen und Kartoffeln gesehen – das erste Mal überhaupt.

Aber warum überhaupt die Suche nach einem richtig guten Nizza Salat? Das ist einfach: Weil er mega lecker ist. Die Kombination aus Thunfisch und viel Gemüse ist eine feine Vorspeise, aber auch ein schnelles und gesundes Mittagessen. So ähnlich habe ich mir immer wieder Salat mit Thunfisch gemacht und wollte nun herausfinden, wie es klassisch geht.

Der Ursprung des Nizza Salat aka Salade niçoise

Bei der Suche nach dem einzig wahren Rezept habe ich rasch gemerkt, dass es den einzig wahren Klassiker kaum gibt. Es gibt aber eine Geschichte hinter dem typisch französischen Salat. A la niçoise wurde schon vor über 100 Jahren erstmals erwähnt, allerdings nur als Garnitur, die Tomaten enthält sowie meist noch Oliven oder Sardellen. Alles drei Zutaten, die in einem Nizza Salat bis heute vertreten sind.

Wie auch immer aus der Garnitur ein Salatklassiker geworden ist: Die Legende besagt mal, dass man bloß nichts Gekochtes verwenden darf – also weder Kartoffeln noch Bohnen. Andere Quellen finden genau diese Zutaten unverzichtbar und setzen zudem noch auf Artischocken. Und was ist eigentlich mit Paprika, gehören die in einen ziemlich klassisch französischen Nizza Salat mit Thunfisch oder nicht?

120 Jahre alt und immer wieder anders: das Rezept für französischen Thunfisch-Salat

Eines der ältesten bekannten Rezepte für Nizza-Salat stammt von Küchenchef Auguste Escoffier, der 1903 in seinem Guide culinaire als Zutaten grüne Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Kapern, Oliven und Sardellenfilets angibt (Quelle: Wikipedia). Und das klingt ziemlich eindeutig:

Zu gleichen Teilen grüne Bohnen und Kartoffeln in Würfeln geschnitten und kleine geviertelte Tomaten. Zum Garnieren Kapern, Oliven und Sardellenfilets. Mit Essig und Öl anmachen.

Auguste Escoffier über das Rezept für Salade niçoise

Escoffier gilt übrigens als ein Meister seines Fachs und wurde dafür sogar zum Ritter der Ehrenlegion Frankreichs geschlagen. Er wurde bei Nizza geboren und mauserte sich nach der Lehre zu einem international geschätzten Gourmet-Koch, der vielfach auch in Paris arbeitete. Ob daher das Gerücht kommt, der Nizza Salat sei in Paris erfunden worden? Klar ist, dass Auguste Escoffier auch Klassiker wie Birne Helene erfunden hat – und den Nizza-Salat berühmt machte.

Doch die Franzosen sind mit ihrem Nizza-Salat offensichtlich nicht so dogmatisch wie Italiener mit ihrem Ragu alla bolognese: Anpassen ist erlaubt. Meine Radieschen sind im Rezept vielleicht auch nicht klassisch. Der Rest kommt ans Original aber ziemlich nah ran. Und lecker ist es!

Worauf du bei den Zutaten für Nizza Salat achten solltest

  • Thunfisch: Thunfisch in Öl schmeckt intensiver, daher empfehle ich diesen in möglichst guter Qualität.
  • Sardellen: Aus der Not griff ich zu Sardellenfilets in Meersalz und die sind viel zarter als andere! Perfekt für dieses Salatrezept, denn die Sardellen sollten schließlich so lecker sein, dass du sie auch roh statt in einer Pastasauce genießen möchtest.
  • Tomaten sollten möglichst aromatisch sein. Im Sommer ist das auch bei größeren Exemplaren weniger das Problem, insgesamt sind Cocktailtomaten besser.
  • Oliven: Je leckerer, desto besser. An der Côte d’Azur gibt es viele leckere Oliven verschiedener Farben und Größe, ich habe häufig kleine, eher dunkelgrüne gesehen. Im heimischen Supermarkt kannst du z.B. zu Kalamata-Oliven greifen – Hauptsache mit Stein und nicht gefärbt, damit sie besser schmecken.
  • Kapern sind für Nizza Salat unverzichtbar. Du kannst sowohl kleine Kapern verwenden als auch größere Kapernäpfel.
  • Bohnen können frisch gekocht oder tiefgekühlt sein. Hauptsache, sie sind nicht ganz weich gekocht, sondern haben noch etwas Biss. Dafür beim Kochen immer wieder probieren.
  • Salat: Such dir aus, ob du lieber einen Kopfsalat, Romanasalat oder gemischten Pflücksalat verwenden möchtest. Schmecken tut alles.
  • Zwiebel: Zwiebeln sind eine ziemlich klassische Zutat für Nizza Salat, mit roten Zwiebeln oder noch besser Schalotten wird es schön mild. Wenn du die Zwiebelscheiben vor dem Servieren in etwas Essig einlegst, verlieren sie ihre Schärfe.

Nizza Salat mit Thunfisch wie an der Côte d’Azur

Der klassische französische Salat mit Thunfisch schmeckt auch zuhause! Probiere das bewährte Rezept für Nizza Salat in der Mittagspause, als Vorspeise oder leichtes Hauptgericht.

einfach
  • Vorbereitungszeit:
    15 Minuten
  • Kochzeit:
    17 Minuten
  • Gesamtzeit:
    32 Minuten

Zutaten

2 Portionen
150 g Pflücksalat
1 Dose Thunfisch (150 g)
100 g grüne Bohnen
100 g Cocktailtomaten (eine handvoll)
1 Minigurke (optional auch 2)
2 Eier
4 Sardellen
1 Schalotte
1 handvoll Radieschen
1 EL Kapern*, optional auch Kapernäpfel*
1 EL schwarze Kalamata-Oliven*
etwas frischen Basilikum
6 EL Olivenöl
3 EL Weißwein-Essig

Zubereitung

  1. Die Bohnen waschen, Enden abschneiden. In einem kleinen Topf mit heißem gesalzenem Wasser für ca. zehn Minuten kochen, dann abschrecken.
  2. Währenddessen Pflücksalat putzen und waschen, dann abtrocknen lassen.
  3. Schalotte schälen, in Scheiben schneiden und in den Essig legen, damit sie schon einmal die Schärfe verliert.
  4. Einen kleinen Topf mit kochendem Wasser aufsetzen, darin die Eier für 7-8 Minuten kochen. Anschließend abschrecken, schälen und vierteln.
  5. Währenddessen Cocktailtomaten waschen und vierteln. Radieschen waschen, putzen und vierteln.
  6. Gurke vierteln, je nach Geschmack das wässrige Innere herausschneiden und dann die Viertel in Scheiben schneiden. Du kannst die Gurke alternativ auch mit einem Sparschäler in hübsche Streifen schneiden.
  7. Für das Dressing die Essig-Zwiebeln mit Olivenöl, Salz und Pfeffer vermischen.
  8. Nun alles miteinander anrichten: Auf dem Salatbett Tomaten, Gurken, Bohnen und Radieschen verteilen. Thunfisch darüber verteilen, dann auch Sardellen, Kapern und Oliven. Gleichmäßig mit Dressing (und den darin befindlichen Schalotten) versehen und Basilikum darüber zupfen. Dann die Eier verteilen und genießen.

Wie findest du das Rezept?

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Pssst, du musst die Gurken natürlich nicht hübsch einrollen – das wollte ich vor allem für die Bilder ausprobieren. An sich ist so ein Nizza Salat ziemlich schnell gemacht: Alles etwas klein schneiden, bis die Bohnen und Eier gekocht sind, alles vermischen und fertig. Das Dressing ist denkbar einfach, besteht nur aus Essig, Öl, Salz und Pfeffer.

Falls du wie ich auf französische Küche stehst, findest du hier einige weitere Rezepte aus Frankreich. Da sind schon einige Köstlichkeiten dabei, vom Rindertatar über Quiche bis zu Käseküchlein.

Über mich

Hallo, ich bin Isabelle, 33 Jahre alt und lebe in Konstanz am schönen Bodensee. Auf meinem Blog ÜberSee-Mädchen.de zeige ich vor allem einfache Rezepte für leckeres Essen. Meine Kochkarriere begann mit der Sehnsucht nach Heimatküche wie Grießklöschensuppe oder schwäbischen Wurstspätzle. Seitdem habe ich viele Stunden in der Küche verbracht und allerlei Köstlichkeiten ausprobiert. Sieh dich ein wenig um und lass es dir schmecken.

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