Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024
Maronen immer nur gekocht oder gebacken zu essen, ist langweilig. Schließlich kann man richtig leckeren Kastanienkuchen damit backen! Ohne die Initiative meiner Freundin Kerstin wäre ich erstmal nicht auf die Idee gekommen, mit Kastanien zu backen. Denn auch wenn Maronen im Herbst und Winter immer wieder beispielsweise bei Weihnachtsmärkten dazu einladen, den würzigen Kern unter der harten Schale zu entdecken, habe ich meist dankend abgelehnt. Irgendwie konnte ich Esskastanien wenig abgewinnen. Dabei bieten sie einen nussigen Geschmack und eine fast cremige Konsistenz. Doch dann probierte ich ein Stück Kastanienkuchen mit dicker Schokoladenglasur und war verzückt. Das schmeckt ja richtig gut!
Zum Backen verwenden wir natürlich nicht die Kastanien, die man im Herbst zuhauf von den Bäumen im Park pflückt. Denn das sind in der Regel Rosskastanien – die schmecken dem ein oder anderen Tier und sollen ein super Öko-Waschmittel sein. Rosskastanien sorgen aber auch für Bauchschmerzen, deshalb greifen wir zu Maronen. Die werden auch Edelkastanien oder Esskastanien genannt. Diese Form der Kastanie ist weniger rund, außerdem hat die Schale viel mehr kleine Stacheln. Infos zu den Unterschieden findest du hier. Esskastanien kann man theoretisch selbst sammeln. Praktisch bekommt man sie aber auch roh oder als fertige Kastaniencreme im Supermarkt.
Während eines Wochenendes in Paris habe ich nicht nur meiner Freundin Kerstin, sondern auch mir eine Dose mit Kastanienpüree mitgenommen. Online ist die auch erhältlich*, aber sehr teuer. Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass die Dose mit Kastaniencreme mehr Maronen als Zucker enthält – das ist bei diesem Produkt* beispielsweise nicht so.
Für meinen Kastanienkuchen haben mir noch 250 Gramm gefehlt, daher habe ich zusätzlich frische Esskastanien verwendet. Die gibt es im örtlichen Supermarkt – für 10 Euro pro Kilogramm. Esskastanien sind kein günstiges Vergnügen, aber ein leckeres.
Frische Esskastanien oder Maronen müssen vor der Verwendung noch gekocht oder gebacken werden. Dafür einfach die Schale kreuzförmig einritzen – gerne beherzt, bis du an die Frucht herankommst. Der Einschnitt sollte circa 1,5 bis 2 Zentimeter lang sein. Dann entweder für 20 Minuten in leicht gesalzenem Wasser oder genauso lang bei 180 °C im Backofen garen. Danach hat sich die Schale etwas geöffnet. Anschließend abkühlen lassen und die Schale entfernen.
So ein leckerer Maronenkuchen mit viel Schokoguss ist ziemlich einfach gebacken: Erst Mürbeteig kneten und abkühlen lassen, dann die Kastanienmasse zusammen rühren. Wenn du dabei auf Kastanienpüree setzt, spart man sich sogar die Vorarbeit. Bei der Füllung sorgt geschlagenes Eiweiß dafür, dass sie schön fluffig wird. Am Ende bleiben dadurch außerdem weder Eiweiß noch Eiweiß übrig – so mag ich das am liebsten. Abschließend darf beides miteinander in eine Backform: Mürbeteig und die Kastanienmasse.
Das Rezept ist entweder für eine Springform mit einem Durchmesser von 26 Zentimetern gerechnet oder für eine Brownieform* mit 23 Zentimetern. In der Springform ist der Kuchen dann etwas weniger hoch.
Nach dem Backen darf noch ordentlich Schokolade drauf, denn die Kombination von Kastanien und dunkler Schokolade ist unschlagbar.
Esskastanien und Maronen machen sich bestens in Kastanienkuchen. Genial leckeres Rezept mit Mürbeteig, saftiger Füllung aus Kastanienpüree und Schokoguss.
einfachMürbeteig | |
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250 g | Mehl |
150 g | Butter |
100 g | Puderzucker |
2 | Eigelb |
Kastanienfüllung | |
750 g | Esskastanie (frisch oder als Creme*, ich hatte 250 g frische und 500 g Creme) |
200 g | Butter |
100 g | Zucker |
3 | Eigelb |
5 | Eiweiß |
2 TL | Vanilleextrakt (selbstgemacht oder gekauft*) |
1 TL | Zimt |
150 g | dunkle Schokolade |
Wenn du nur frische Kastanien verwendest, empfehle ich 200 Gramm Zucker. Ich habe die Menge reduziert, weil die Kastaniencreme schon gezuckert ist.
Tipp: Der Schokoguss wird im Kühlschrank schnell hart und ist dann schwer zu durchdringen. Am besten gibst du den Schokoguss wenige Stunden vor dem Servieren über den Kastanienkuchen und stellst ihn dann nicht mehr oder nur kurz kühl. Oder du schneidest den Kuchen noch mit warmem Schokoguss in Stücke, damit du ihn später besser servieren kannst.
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*Affiliate-Link
Während der eine dutzende Backformen zuhause hat, sind andere minimalistisch unterwegs. So eine Brownieform ist dennoch super praktisch und gehört daher zu den Basics. Wie wäre es mit Cheesecake-Würfeln? Oder so richtig saftigen Brownies? Oder dieser genialen Kombi rund um Cookiedough und Schokolade? Und wenn du mehr Schokolade magst als „nur“ einen Schokoguss, dann schau doch mal in meiner Sammlung schokoladiger Rezepte vorbei.
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