Mit Geburtstagen ist es ja immer so eine Sache: Manche mögen sie, manche interessieren sich kein bisschen für sie. Ich gehöre eindeutig zum ersten Team und würde sogar sagen, dass ich Geburtstag liebe – in erster Linie meinen eigenen im Oktober. Darüber habe ich [hier] und [hier] schon einmal geschrieben. Heute geht es aber nicht um mich, sondern um den Blog, denn heute gibt es ein virtuelles Geburtstagsfest: ÜberSee-Mädchen wird fünf Jahre alt. Genauer gesagt schon fünf Jahre und einen Monat, denn anders als ein „richtiger“ Geburtstag läuft der des Blogs glücklicherweise nicht weg. Kuchen darf dennoch nicht fehlen und in Gedenken meiner Anfänge habe ich Rotweinkuchen nach dem Rezept meiner Omi mitgebracht. Den habt ihr [hier] als Kuchen im Ei schon ein erstes Mal gesehen, doch heute gibt es ihn richtig klassisch als Gugelhupf mit Schokoglasur.
Eigentlich wollte ich zur Feier des Tages ja noch ein paar Schattenmorellen spendieren, doch die habe ich schlicht vergessen. Ob das ein Phänomen des zunehmenden Blog-Alters ist, die Vergesslichkeit? Älter werdende Menschen klagen schließlich auch darüber. Das Alter bringt aber auch so viele schöne Geschichten und Momente mit sich, daher serviere ich neben Rotweinkuchen auch einige Schwenks aus meinem Bloggerleben:
- In den vergangenen fünf Jahren habe ich studiert, fünf Praktika absolviert, viele Monate als freie Journalistin gearbeitet, meinen Bachelor-Abschluss gemacht, mein Volontariat begonnen und beendet sowie die ersten Monate als Redakteurin gearbeitet. Ich bin zweimal umgezogen (und das ist für mich eine ziemlich niedrige Zahl) und teile mir immer noch mit dem gleichen Mann das Leben – ab und zu hält er auch mal eine Hand ins Bild, zu sehen etwa hier beim Hummus, oder kocht mir sogar etwas, was ich dann als mein Werk verkaufen darf. Dafür, dass er anfangs so getan hat, als könnte er überhaupt nicht kochen, schlägt er sich doch ganz gut, oder? Wo er übrigens wenig Spaß versteht, ist wenn er auf sein Essen warten muss – uppps, das kennen wohl viele Lebenspartner von Foodbloggern.
- Ich habe seit der Bloggründung im Mai 2012 unzählige Male all die Teller und Vasen und Kram von einem Eck der kleinen Wohnung in die andere geräumt, um Platz für beispielsweise eine Kuchenplatte zu machen. Apropos: Ich besitze genau drei: Zwei hat Maria von Marylicious mir einmal günstig abgegeben (oder sogar geschenkt, ich bin mir nicht mehr sicher? Im Einsatz seht ihr sie hier) und eine hat mein Bruder mir im vergangenen Jahr zu Weihnachten geschenkt. Schöne Teller und Co. sind aber auch wie Schuhe: Passt immer, geht immer. Mein neuester Fund ist die tolle Kuchenform für diesen Rotweinkuchen, dazu am Ende des Beitrags mehr.
- Warum der Blog ÜberSee-Mädchen heißt, habe ich übrigens gleich zu Beginn erzählt. Und anders als von einigen befürchtet stehe ich auch heute als 26-Jährige hinter dem Begriff „Mädchen“. Fast möchte ich Blümchen zitieren: „Weil ich ein Mä-hädchen bin…“. Spaß beiseite: Auch wenn es mit Blick auf Suchmaschinenoptimierung etc. schwierig ist und besonders Pinterest meine Umlaute nicht mag, bleibe ich das ÜberSee-Mädchen.
- Das ist übrigens ein Thema, das mich anfangs kaum beschäftigt hat: Positionierung, Vermarktung, Präsenz, SEO, Reichweite. Ganz schön anstrengend, das war vor fünf Jahren (für mich) noch anders. Und schwups, da ist schon der nächste Fake-Follower bei Instagram (wirklich, in diesem Moment!) – ebenfalls ein Phänomen der vergangenen Jahre.
- Es gibt durchaus Momente, in denen ich mich frage, warum ich das eigentlich mache. So viel Zeit, so viele Gedanken investiere ich in dieses Hobby. Und dann kommt ein netter Kommentar oder ein Platz bei den German Food Blog Awards um die Ecke.
- Ich mag es, den Fortschritt zu sehen, und das zeigt sich besonders an den Bildern. So sahen meine Bilder vor fünf, vier, drei, zwei und einem Jahr aus, dazu noch ein aktuelles Bild:
- Viele der Blogs, mit denen ich begonnen habe, lese ich bis heute, dazu gehören Vera und ihr Blog NicestThings, Lena und LeonieLöwenherz oder Stef und Magnoliaelectric. Einigen ist leider auch die Puste ein wenig ausgegangen, ich vermisse zum Beispiel Coco von Lebensszenen, denn ihr Blog war damals schon so liebevoll geführt, und Augenblicklich, deren Bilder ich nach wie vor toll finde.
- Der Wochenrückblick war besonders in den ersten Jahren eines meiner Steckenpferde: Von Juni 2012 bis Oktober 2015 habe ich in 119 Beiträgen wöchentlich viele Links gesammelt und Inspiration aus den Bereichen Food, Style, Living und Photographie geteilt. Bis heute lese ich noch sehr viele Blogs und interessiere mich nicht nur für Rezepte. Doch meine Zeit ist knapper geworden und ich komme nicht mehr dazu, sonntags so viele Links zusammen zu tragen. Schade eigentlich.
Jetzt aber zum Rezept!
Zutaten für Rotweinkuchen á la Omi mit Schokolade:
300g Mehl, 300g Butter, 200g Zucker, 150g Schokostreusel, sechs Eier, zwei Päckchen Vanillezucker, ein Päckchen Backpulver, je 1,5 TL Zimt und Kakao, außerdem 125ml Rotwein. Dazu kommen 150g Zartbitter-Kuvertüre für die Glasur. Wer noch ein Glas Schattenmorellen zur Hand hat, darf sie abgetropft (also ohne Flüssigkeit) gerne in die Rührschüssel geben.
Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Die Butter (oder Sanella, die meine Oma verwendet hat) mit Zucker und Eiern aufschlagen, bis sich der Zucker gelöst hat. Die trockenen Zutaten miteinander vermischen und unterrühren, bis ein gleichmäßiger Teig entsteht. Rotwein und bei Bedarf einen Schuss Rum dazugeben. Für eine Stunde backen, den Rotweinkuchen anschließend abkühlen lassen. Später die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und auf dem Kuchen verteilen.
Ich habe für den Rotweinkuchen übrigens diese großartige Form (*Affiliate-Link) eingeweiht und ich liebe sie! Mit ein wenig Einfetten löst sich der Kuchen ganz leicht daraus und bekommt eine wunderschöne Form.
Merken
Als erster mal alles Gute zum Bloggergeburtstag!
Als 2tes: was für eine tolle Entwicklung – vor allem fototechnisch – ich mag das immer bei anderen Blogger sehen.
3tens – das mit dem Food-Kram aus der einen Ecke in der anderen räumen kenne ich nur zu gut! Aber man kann nie genug Props haben :)
4tens: der Rotweinkuchen sieht super aus!
LG, Diana
Hallo Diana, danke für deine lieben Worte <3 Ich schaue mir auch immer gerne die Entwicklung von Bloggern an – mein lila Geschirrset von Ikea war auch nicht das Wahre. Deine Bilder von 2011 sehen ja auch ein wenig anders aus als von heute (wenn auch schon zum Start sehr hübsch!). Ich wünsche dir einen guten Start in die Woche! Viele Grüße, Isabelle
Liebe Isabelle,
ein sehr sehr schöner Rückblick und toll was du bereits alles Erfahren und gelernt hast. Und dann wünsche ich dir alles Liebe und Gute zum 5ten Bloggeburtstag :)
Liebe Grüße,
Ines
Hallo liebe Ines, danke dir <3 Schade, dass das Foodbloggercamp mit Menschen wie dir wohl nicht mehr zu den Erfahrungen zählen wird. Lieben Gruß, Isabelle
Ein tolles Rezept, das ich gerne ausprobiert habe. Es hat super geklappt und geschmeckt hat es nicht nur mir sondern der ganzen Familie. :) Dieses Rezept verdient einen Platz in unserem Familien Kochbuch.
Lg Mona
Das freut mich sehr, liebe Mona! Dann lasst euch den Rotweinkuchen immer und immer wieder schmecken – Oma wusste eben, was gut ist <3