Zuletzt aktualisiert am 10.02.2024
Bei jedem Stadtspaziergang lockt der Buchladen mit vielen schönen Kochbüchern, von denen eins verheißungsvoller aussieht als das andere. Also darf ein Koch- oder Backbuch mit nach Hause – und wird dort ins Regal gestellt neben seine Artgenossen, die teils schon Monate (oder Jahre) auf ihren Einsatz warten. Kennst du? Mit der Kochbuch-Challenge sollte das 2023 anders werden: Alte wie neue Schätze werden gehoben. Das bedeutet, pro Woche wird aus einem Buch intensiv gekocht oder gebacken. Dabei zeigt sich, welches Rezept gelingt und ein Genuss ist, was gewöhnungsbedürftig schmeckt und welches Buch weiterziehen darf. Mit diesem Ansatz begann das Jahr 2023 – und wie endet es, wie fällt das Fazit aus?
46 Bücher, über 100 Rezepte und ganz viel leckere Inspiration – das hat die Kochbuch-Challenge 2023 gebracht. Wow. Natürlich klingt es erstmal einfach, jede Woche aus einem anderen Kochbuch zu kochen. Die Sammlung ist groß genug, die Inspiration zum Greifen nah. Und doch braucht es Zeit und auch Disziplin.
Deshalb habe ich es mir dieses Mal etwas leichter gemacht und nicht auf 52 Büchern in 52 Wochen bestanden. Denn Urlaub ist Urlaub und manchmal fehlte einfach die Zeit. In der Weihnachtswoche nach all den Schlemmereien und zu all den Verabredungen noch mühsam Kochbuch-Rezepte hineinquetschen? Wir wollen es nicht übertreiben und in Stress ausarten lassen.
Was bleibt? Einige Lieblingsrezepte wie der Avocado-Lachs-Reis-Salat oder Pariser Flan. Die Bestätigung, dass Kochbücher etwas Tolles sind, ein kleiner Schatz im Alltag und eine Einladung zum Genuss. Und die Erkenntnis, dass es nicht immer ein perfect match ist. Einige Bücher dürfen künftig andere Besitzer glücklicher machen.
Und wie geht es weiter? Eine Kochbuch-Challenge wird es 2024 erstmal nicht geben – vielleicht mit einem Buch alle zwei Wochen, einem Buch pro Monat, aber nicht in so fester Form. Denn im neuen Jahr möchte ich wieder mehr selbst ausprobieren, tüfteln und kreieren. Und ich stelle mir andere Challenges wie: Platz im Vorratsregal schaffen, indem ich einige der Einmachgläser leere. Mehr Gemüse essen, wie Nadine es seit einigen Wochen vormacht. Auch darauf freue ich mich.
Doch nun erstmal ein Blick auf die Bücher im großen Finale – da waren einige sehr, sehr lesenswerte dabei!
Bei den Links mit * handelt es sich um Affiliate-Links: Ich verdiene an qualifizierten Verkäufen bei Amazon. Das bedeutet eine kleine Provision für mich, ohne dass dich ein Kochbuch mehr kostet. Und das hilft, diesen Blog zu finanzieren. Dabei handelt es sich also um Werbung. Wenige Bücher waren außerdem ein Rezensionsexemplar, das schreibe ich jeweils dazu.
Mit Diana Henry sind wir ins Jahr gestartet, mit Diana Henry beginnt auch das Finale der Kochbuch-Challenge. „A change of appetite – where healthy meets delicious“ erschien 2014 auf Englisch, 2019 auf deutsch* und durfte zufällig als Mängelexemplar einziehen. Es ist das siebte Werk der Kochbuchautorin, die mit einer Kolumne im Telegraph auch regelmäßig online Rezepte teilt. Beim Change of Appetite geht es um eine wilde Mischung gesünderer Rezepte – egal ob aus Nahost oder Skandinavien, Hauptsache weniger Fleisch und schwere Gerichte, mehr Gemüse, Fisch und Körner. Klingt womöglich nach unsexy Diät, ist aber verdammt lecker.
Ausprobiert habe ich den Avocado-Lachs-Reis-Salat (wird ins Standard-Repertoire aufgenommen) und türkischen Löffelsalat mit Joghurt (sehr lecker, sehr frisch). Auf der Liste standen noch so Köstlichkeiten wie Frühlings-Couscous mit Harissa und Buttermilch oder Herbstliches Taboulé mit Bulgur.
Fazit zum Buch: Beim Nachlesen der Rezepte möchte man direkt wieder mit Kochen beginnen. Eine so vielseitige, so leckere und so undogmatisch leichte Küche zwischen zwei Buchdeckeln findet man selten. Nicht jedes Rezept hat ein Bild, aber jedes Rezept macht Lust auf mehr und zwischendurch gibt es noch ein paar Wissenshappen über Ernährung. Absolute Empfehlung, auch wenn „A change of appetite“* schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.
Als der EMF-Verlag mit „Tortenstück und Kuchenduft“* anbot, war ich direkt vom schönen Cover des Backbuchs angetan und dem Versprechen von 100 Rezepten für unvergessliche Genussmomente. Dahinter steckt Julia Kübbeler, die manche von ihrem Blog Julias Torten und Törtchen kennen dürften. Tatsächlich ist für jeden etwas dabei, der etwas backen möchte – von sehr einfachen Apfel-Muffins über Sacher Cheesecake bis zur mehrstöckigen Torte.
Nach einigen Grundlagen-Rezepten sowie Vorgehensweisen geht es direkt los mit Rezepten, sortiert sind sie nach „Kuchen fürs Büro“, „Für die Kaffeetafel“, Saisonales, „Ausgefallen und Außergewöhnlich“ sowie „Festliches zu besonderen Anlässen“. Die Optik ist wunderhübsch, neben übersichtlichen Zutaten und verständlicher Anleitung gibt es auf den ersten Blick auch Infos zu Schwierigkeit, Arbeitszeit, Backzeit und Formgröße/Portionen.
Ausprobiert habe ich die Apfelmuffins mit Streuseln (so saftig!) und abgewandelt den Walnuss-Zwetschgen-Gugelhupf als Nuss-Gugelhupf mit Birnen und Schokolade. Unbedingt im Sommer ausprobieren muss ich die Erdbeer-Mascarpone-Törtchen, die sehen so gut aus.
Fazit zum Buch: Das ist ein Backbuch, aus dem ich sicher noch viel probieren werde, denn damit ist man für jeden süßen Moment gerüstet. „Tortenstück und Kuchenduft“* enthält eine schöne Mischung aus einigen Klassikern wie Schwarzwälder Kirschtorte oder Brownies, verpasst Grundlagen aber auch einen unerwarteten Dreh wie bei Popcorn-Cupcakes.
Willkommen im Club der Heißluftfritteusen-Besitzer! Lange bin ich um ein Exemplar herumgeschlichen, bis ich gegenüber einer meiner besten Freundinnen erwähnt habe, dass das auch ein tolles Geburtstagsgeschenk wäre. Wenige Tage später durfte ich ein riesiges Paket auspacken (danke dafür, Jule, Huong und Marcel!). Zum Test habe ich mir das Heft vorgenommen, das dazu geliefert wurde, und es für die Kochbuch-Challenge kurzerhand zum Kochbuch erklärt. Zu viel erwarten wollte ich nicht – und wurde positiv überrascht.
Ausprobiert habe ich Maiskolben (viel intensiver als in Wasser gegart), sehr lecker gewürzte Garnelen und Chicken Wings, die herrlich saftig wurden. Vorgenommen habe ich mir noch viel mehr, zum Beispiel Fried Chicken mit Buttermilch, Fisch Tacos oder French Toast Stäbchen.
Fazit zum Buch: Über Optik und Zusammenstellung müssen wir nicht reden – es ist keine gute Idee, ein Rezept in fünf Sprachen auf zwei, drei Seiten zu versammeln. Übersichtlich ist anders, online klappt das besser. Großes Aber: Die Rezepte sind richtig gut gewürzt und funktionieren. Außerdem zeigen sie die Vielfalt einer Heißluftfritteuse*, die ich sicher noch weiter auskosten werde.
So oft bin ich um dieses Buch in der Buchhandlung geschlichen, habe darin geblättert und gestaunt. Schließlich wurde es mir geschenkt und damit Teil der Kochbuch-Challenge. Allein die Optik ist wunderhübsch, der Prestel-Verlag hat da ein gutes Händchen dafür. Das Buch startet mit Brotrezepten, die zwar gut erklärt werden, aber mich als Anfänger nicht so reizen. Doch auch die weiteren Kapitel zu Brioche und angereicherten Teigen, Plunder- und Blätterteig, Tartes und Plätzchen sowie Konfitüren, Füllungen, Toppings und Cremes halten jede Menge spannende Rezepte bereit. Insgesamt bietet „Neues Backen“* 99 Rezepte aus ganz Europa.
Laurel KratochvilaBacken ist ein Handwerk, das auf Erfahrungswerten fußt. Sie können sich diese Rezepte als Bausteine vorstellen, mit denen Sie Ihre Fertigkeiten aufbauen … können.
Ausprobiert habe ich Pariser Flan, der war so einfach und so cremig – backe ich jetzt öfter. Außerdem habe ich die Espressoherzen minimal abgewandelt und als Espressosterne auf den Blog gebracht. Meine Liste ist gefühlt endlos mit Gemüse-Bechamel-Toasts über dänische Zimtschnecken, arme Ritter mit Mandelcreme bis hin zu Tropezienne und einer Pistazientarte.
Fazit zum Buch: Ein absolutes Schmuckstück, optisch wie inhaltlich, für Anfänger und erfahrene Bäcker. „Neues Backen“* steckt voller Grundlagenrezepte und ihren Abwandlungen, voller Inspiration und Leidenschaft. Die Liebe fürs Handwerk zeigt sich auch bei den Portraits von BäckerInnen aus ganz Europa. Die Rezepte sind klasse erklärt, sodass man ein gutes Verständnis für das Backwerk und seine Besonderheiten bekommt und es relativ einfach nachbacken kann. Für mich ähnlich toll wie Ottolenghis Sweets*.
Dieses Kochbuch ist Geschenk eines Freundes, der so angetan war von der vegetarischen Küche der Schweizer Spitzenköchin, dass er meinte, „Tanja vegetarisch“* dürfe in meiner Sammlung nicht fehlen. Tatsächlich habe ich aus keinem Buch dieser Kochbuch-Challenge so viele Rezepte ausprobiert. Die Auswahl reicht von Frühstück über Snacks, Salate, Suppen bis zu Zutatengruppen wie Hülsenfrüchten, Gemüse und Kartoffeln, Reis und Pasta. Rezepte aus dem Ofen sowie für Desserts gibt es natürlich auch. Dabei merkt man so gut das Motto:
Tanja Grandit, Tanja vegetarischEs gibt so viele fantastische Zutaten und Varianten, mit Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten gesund und wohlschmeckend zu kochen, dass es mir große Freude bereitet, diese Möglichkeiten jeden Tag neu auszuloten.
Ausprobiert habe ich die Zaubermarinade, um damit erst den Mais-Salat mit Chili und Basilikum zu kosten (kann man machen) sowie anschließend den Blaukraut-Grapefruit-Salat mit Dill (der ist so gut!). Das Linsensugo mit Kümmel und Senfkorn-Polenta ist richtig leckeres Comfort Food und Fenchel-Pici mit Burrata sind eine schnelle Pasta-Variante, bei der wir uns etwas mehr Sauce gewünscht hätten.
Fazit zum Buch: So sollte vegetarische Küche sein! Undogmatisch lecker ohne das Gefühl, dass etwas fehlt. Tanja Grandit weiß, wie das geht, und zeigt dabei eine ansteckende Experimentierfreude. Warum nicht Ofen-Auberginen mit Feta, Rosinen und Zimt kombinieren oder Oliven-Falafel mit Rosmarin-Sellerie-Püree? Eben. „Tanja vegetarisch“* ist auch ein toller Start für Anfänger, die etwas abwechslungsreicher vegetarisch kochen möchten. Wie schön, dass der Nachfolger „Einfach Tanja“* schon auf mich wartet – danke dafür an den AT-Verlag.
Molly Baz ist anders, das zeigt sich schon ab der ersten Seite. Denn das Kochbuch „Cook this book“* ist bunter, knalliger gestaltet als viele andere. Das Gleiche gilt für die Rezepte und deren Autorin. Sie sind eine Entdeckung. Ewig bin ich darum herumgeschlichen, als es nicht zuletzt im Depot angeboten wurde und mich immer wieder magisch angezogen hat. Als Mängelexemplar durfte es einziehen – und ich würde jedem raten, nicht so lange zu warten wie ich. Denn Molly Baz begeistert sich für leckeres Essen und schafft es, damit auch andere zu begeistern.
Ausprobiert habe ich im Zuge der Kochbuch-Challenge Minz-Lamm-Bällchen mit knusprigen Kohl und Tahin-Sauce (so leckere Kombination), gebratener Lachs mit marinierten Oliven und Chips (saftig, würzig, crunchy, yay) sowie Süßkartoffeln mit Erdnuss-Chili-Salsa. Die Autorin spart nicht an Fett, aber eben auch nicht an Geschmack.
Fazit zum Buch: Molly Baz verbindet ihre Rezepte mit einer kleinen Kochschule geordnet nach Zutaten – erst Hähnchen, dann Rind, Schwein und Lamm, gefolgt von Seafood, Eiern, Pasta, Getreide & Hülsenfrüchten, Salatiges, Gemüse, Suppen, Snacks und Backen. Dabei schafft sie es, bekannten Zutaten einen neuen Geschmack zu entlocken. Die Kombinationen in „Cook this book“* sind gewagt, neu, aber lecker. Deshalb kann ich es kaum erwarten, den Nachfolger* auf Deutsch in den Händen zu halten. Einen ganz guten Eindruck bekommst du auch auf Instagram.
Tim Raue dürfte bekannt sein, seine Sendung „Herr Raue reist“ auch (bei YouTube gibt es einen Eindruck) – nun gibt es das Buch zur Serie mit 90 Rezepten aus 18 Ländern. Es ist eine optisch wunderschöne Mischung aus Kochbuch und Reise-Eindrücken für den Coffee table, in gewohnt schön großem Format umgesetzt vom Callwey-Verlag. Der hat mir das Kochbuch „Herr Raue reist“* als Rezensionsexemplar geschickt, danke dafür. Jede Stadt der kulinarischen Reise beginnt mit einer Einführung und besuchenswerten Orten, bevor es an die Rezepte geht.
Ausprobiert habe ich Bündner Schinken mit Gorgonzola-Creme, Birne und Radicchio (mega gute Kombination, tolle Vorspeise) und Hamdi Kebab, der mit eingelegter Spitzpaprika und Tomatensauce lecker würzig war. Was ich unbedingt noch probieren möchte, sind Ochsenbacken mit gegrillter Paprika und Süßkartoffelpüree sowie Tortillas Al pastor mit Guacamole (die Guacamole gab es schon mal, die war klasse).
Fazit zum Buch: Die Rezepte sind manchmal schwierig, manchmal aufwändig und oft beides – Spitzenkoch eben. Manche Zutaten sind außerdem nicht ganz einfach zu bekommen, darauf weisen auch die Schwierigkeitsgrade hin. Doch die zeigen auch: Es gibt auch einfache, alltagstaugliche Gerichte, serviert mit der spannenden Herangehensweise eines Starkochs. Insgesamt ist das Kochbuch „Herr Raue reist“* weniger etwas für den Alltag, mehr etwas für Genussmomente mit mehr Zeit am Wochenende – und damit sorgt es sicher für gespaltene Meinungen ähnlich wie das Brasserie-Kochbuch. Doch ich schätze es als Einblick in die Welt der Spitzengastronomie und Inspiration zum detailverliebten Kochen. Manchmal genügt ein Kräuteröl, ein geschmacklicher Gegenspieler, um ein Gericht zu verwandeln.
Die Wahrscheinlichkeit, dass dir Aysens Kitchen schon einmal bei Instagram begegnet ist, ist groß. Denn dort hat sie 1,8 Millionen Follower und zeigt täglich sehr ästhetisch, was auf ihren Tisch kommt. Im Herbst 2023 ist ihr erstes Kochbuch „Ayşes Rezepte“* erschienen, welches ich als Rezensionsexemplar erhalten habe. Dass ich auf die Anfrage mit Ja antworte, war direkt klar, denn meine Mum ist der größte Fan der Köchin. Und nach dem ersten Ausprobieren muss ich sagen: Das kann ich verstehen.
Ausprobiert habe ich gebratene Paprika auf Joghurt-Schmand-Dip (sehr erfrischend lecker, auch für die Mittagspause) und Auberginen mit Hackfleischsauce und Kartoffeln (erinnert an dieses Gericht und war lecker mit der extra Sauce). Auf meiner Liste standen noch viel mehr Gerichte, zum Beispiel die Hähnchenpfanne mit getrockneten Tomaten und Spinat, Bauerntopf oder Grießkuchen mit Mohn.
Fazit zum Buch: „Ayşes Rezepte“* ist ziemlich klassisch aufgebaut, wenn es um die Gliederung geht. Inhaltlich wirkt es wie eine Fusion aus dem, was man von Instagram kennt (mit vielen Bildern und Schritt-für-Schritt-Anleitungen) und einem klassischen Kochbuch. Es ist auch eine Fusion deutscher und türkischer Küche mit internationalem Einschlag. Dabei ist auch Platz für Kartoffelsalat mit Mayo oder eine Gnocchipfanne mit Blattspinat. Würde ich empfehlen, wenn du alltagstaugliche Abwechslung in deiner Küche wünscht.
2021 hat das Ehepaar Trettl das eine Buch veröffentlicht, 2022 das zweite und 2023 hat es sich getrennt. Doch das hat sicher nichts mit dem Essen in diesem Kochbuch „Kochen zu zweit“* zu tun, denn das schafft schöne, leckere gemeinsame Genussmomente. Ich habe das Buch vor einem Jahr bei einem Gewinnspiel gewonnen und habe erstmal sehr fasziniert darin geblättert. Das klingt alles so gut! Dann habe ich das Buch doch weggelegt und es zur Kochbuch-Challenge wieder vorgezogen.
Ausprobiert: Rindertatar mit selbstgemachter Mayo (mit Avocado und lecker asiatisch angemacht, ganz anders als französisch), die weltbeste Bolognese (wird dank einem Schuss Sojasauce besonders lecker, ich mag aber das klassische Ragu lieber) und Pasta mit Karotten und Feta (ziemlich süß wegen der Karotten und hätte mir mehr Sauce gewünscht). Die Liste mit Rezepten, die ich noch probieren möchte, reicht von Lachs-Ceviche über Rote-Bete-Gnocchi mit Meerrettich-Schaum zu Ofen-Spitzkohl mit Schweinerücken-Apfel-Mandel-Gröstl und Mayo.
Fazit zum Buch: Für eine kulinarische Hochzeit mit diesem Mann wäre ich zu haben, um im Bild zu bleiben. „Kochen zu zweit“* kommt ohne Zeitangaben aus, weil man sich die Zeit nehmen soll, und ermuntert zum Ausprobieren, Anrichten und Abwandeln. Immer wieder gibt der Profikoch wertvolle Tipps und Tricks weiter. Daher sollte dieses Buch in jedem Haushalt stehen, egal ob Anfänger oder ambitionierter Koch – hier findet jeder etwas Leckeres, Neues, Besonderes.
Es gibt selten eine Kochbuch-Challenge ohne ein Werk von Jamie Oliver, denn über die Jahre haben sich so einige angesammelt – sowohl in meiner Kochbuch-Sammlung als auch insgesamt, denn er hat inzwischen 25 Bücher veröffentlicht. „Jamie kocht Italien“* ist das 20. Werk und schon fünf Jahre alt, doch es bündelt all die Liebe für italienische Rezepte, ob im Alltag oder an Wochenenden, und geht dabei auch über Klassiker hinaus. Dafür setzt er nicht nur auf die eigene Expertise und die seines Freundes Gennaro Contaldo, sondern auch auf das Wissen italienischer Nonnas.
Jamie OliverWir wollen die Freuden italienischen Essens genießen. Und was das für Freuden sind!
Ausprobiert habe ich Berg-Omelett mit Schinken und Chili-Marmelade (mache ich jetzt öfter so), Pasta mit roher Tomatensauce und Pistaziencrunch (stelle ich mir im Sommer noch besser vor) und Limoncello-Tiramisu (das war mir zu wenig cremig, da setze ich lieber auf dieses Rezept). Ausprobieren möchte ich noch Polenta-Gnocchi mit Pesto und gefüllte Paprika mit Nduja, Hackfleisch und Ricotta – und noch so viel mehr.
Fazit zum Buch: Es ist ein typischer Jamie Oliver – lecker, einfach und jede Menge Inspiration für verhältnismäßig wenig Geld. Denn für 27 Euro gibt es 140 Rezepte und ganz viele Anreize, mal wieder richtig gut italienisch zu kochen. Manchmal geht das ganz schnell, manchmal braucht es etwas mehr Zeit, immer wird es lecker. Für mich ist „Jamie kocht Italien“* eines seiner besten Kochbücher.
Dieses Kochbuch fällt völlig aus der Reihe, allein optisch. Denn statt einer schönen Regelmäßigkeit aus Rezept links und schönem ansprechenden Foto rechts (oder andersrum) findet man in diesem Standardwerk ganz viele Rezepte und Informationen, aber kaum Bilder. Und wenn es Fotos gibt, dann meist von Zutaten und Zubereitungsweisen, nur selten sieht man das Ergebnis des Kochens oder Backens. Das ist auch gar nicht der Anspruch: „Kochen und backen lernen nach Grundrezepten“* ist ein erstmals 1932 erschienenes Lehrbuch für die einfache bürgerliche Küche, das nun überarbeitet und neu aufgelegt wurde. Der Verlag hat es mir als Rezensionsexemplar angeboten und nach kurzem Überlegen habe ich mich darauf eingelassen.
Ausprobiert habe ich Spätzle (schon so oft nach dem gleichen Rezept), Kartoffelsuppe (war sehr einfach, lecker und deftig) und Apfelpfannkuchen (ebenfalls ein leckerer Klassiker). Unbedingt probieren möchte ich noch selbstgemachte Maultaschen, Rindergulasch und Quarkstrudel.
Fazit zum Buch: Ein echtes, bodenständiges Grundlagenbuch mit jeder Menge Rezepten. Das Design ist etwas altbacken und gewöhnungsbedürftig, da die Zutaten links aufgeführt sind und rechts direkt steht, was man damit machen soll. Doch die Rezepte funktionieren und schmecken – mir fehlen einzig Linsen mit Spätzle, die ein unverzichtbarer Bestandteil der schwäbischen Küche sind. Dafür gibt es jede Menge Saucenrezepte, Knödel, auch Süßes wie Kuchen oder Plätzchen. Ich würde mir das Buch vermutlich nicht im Buchladen kaufen, werde es aber immer wieder für Basics nutzen. Denn was schon 1932 geschmeckt hat, hat auch über 90 Jahre später seine Berechtigung.
Update: Bei der nächsten Auflage wurden Linsen mit Spätzle wohl berücksichtigt.
Eins vorweg: Diese Kochbuch funktioniert natürlich mit jeder Heißluftfritteuse, ich besitze selbst keinen Airfryer sondern ein Exemplar von Cosori*. Clare Andrews verspricht mit „Das geniale Airfryer-Kochbuch„* über 80 leckere Rezepte – schnell, gesund, energiesparend, aber auch vielseitig und fettarm. Die Autorin tüftelt seit 2020 an den besten Airfryer-Rezepten, einen ersten Einblick gibt es online. Der Riva-Verlag hat daraus jüngst ein Buch gemacht und es mir geschickt, danke für das Rezensionsexemplar für die Kochbuch-Challenge.
Nach einer kurzen Einführung in die Welt der Heißluftfritteusen samt praktischer Garzeiten-Tabelle geht es in ihrem Buch direkt zu Rezepten, gegliedert klassisch nach Frühstück, Mittagessen, Hauptgerichte, Beilagen, Snacks und Süßes – ja, man kann sogar Frühstück darin backen!
Ausprobiert habe ich Granola, das nach 15 Minuten herrlich knusprig ist (und eine leckere Verwendung für mein Lieblings-Nussmus* ist), Chickennuggets, die dank Tortilla-Panade herrlich würzig werden, und Möhren-Sticks, die eine klasse Beilage sind. Auf meiner Liste stand noch so viel mehr, zum Beispiel Teriyaki-Lachs mit Brokkoli und Bohnen, Lamm-Spieße mit Joghurt-Minze oder Salzkaramell-Cupcakes mit Bananen.
Fazit zum Buch: Tolle Einführung in die neue Art zu kochen und zu backen. Überraschend vielseitig und sehr alltagstauglich, wird „Das geniale Airfryer-Kochbuch„* mir noch einige leckere Mahlzeiten bescheren.
Das ’87 Mamma Lina ist in Baden-Baden eine bewährte Adresse, wenn es um Pizza geht. Nur schade, dass nicht jeder kurzerhand dahin fahren kann – vom Bodensee aus sind es 2,5 Stunden, daher war mein Besuch bisher einmalig (das rechte Bild zeigt eine der Pizzen vor Ort). Wie gut, dass man sich die Pizza (annähernd) einfach nach Hause holen kann, indem man die Rezepte der beiden Brüder Angelo und Roberto Tortora nachbackt. Genau das habe ich getan – das Buch „Pizza con Amore“* gekauft und erstmals richtig Pizza gebacken. Ohne fancy Pizzaofen (leider), sondern ganz normal im Haushaltsofen.
Ausprobiert habe ich den Pizzateig einschließlich 21 Stunden Gehzeit, allerdings ohne zwei unterschiedliche Mehlsorten – geklappt hat es trotzdem. Fürs erste Mal war ich positiv überrascht, denn geschmeckt hat es sehr gut. Beim nächsten Mal werde ich den Teig nur dünner ausbreiten. Belegt habe ich die Pizza á la Mortadella e pistacchio, dafür habe ich auch die Pistaziencreme gemacht (super lecker). Gelockt haben auch Pizza Salsiccia mit Rübengrün, Pizza la noce vita mit Walnuss Birne und Gorgonzola, Pizza Caesar mit Hühnchen und Kapern-Mayo oder Pizza Pugliese mit Thunfischfilet. Die nächste Pizza kommt bestimmt.
Fazit zum Buch: Mein erstes Pizza-Kochbuch, mit dem ich sicher noch eine ganze Weile leckere Pizza zaubern kann. Denn es gibt massig Ideen, Tipps und auch Einblicke. Allerdings fehlt eine genauere Anleitung für den Haushaltsofen – erwähnt wird, dass es ein Pizzastahl braucht, dabei klappt es doch auch ohne. Wie das geht, zeigt Sven von Teichners Pizza Palace in einem Reel. Zurück zu den Tortora-Brüdern: Die nehmen im Buch „Pizza con Amore“* immer wieder mit auf eine Reise nach Italien, zeigen die Herstellung essenzieller Zutaten usw. Insgesamt bleibt es ein Tipp für alle Pizzalover – und wer ist das nicht?
… wie gesagt: Der Genuss soll ja nicht zum Stress werden. Deshalb gab es zwar das Limoncello-Tiramisu von Jamie Oliver an Weihnachten, aber ansonsten viele Lieblingsrezepte der Familie.
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