Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024
Zarter Mürbeteig bedeckt mit so viel leckerer Marmelade, dass die mit einem Marzipanrand im Zaum gehalten werden muss. Ochsenaugen sind was Leckeres – manchmal werden sie auch Pfauenaugen genannt und ganzjährig beim Bäcker verkauft. Doch beim Plätzchenbacken sind sie etwas aufwändig. Denn man muss erst Teig rund ausstechen, dann einen Marzipanrand aufspritzen, dann Marmelade hineinfüllen. Und wenn man Pech hat, sieht das Ergebnis dann gar nicht mal so hübsch aus. So war meine erste Erfahrung mit einem Ochsenaugen-Rezept. Während ich überlegt habe, wie ich es verbessern kann (kleinere Form, Teig vorbacken, noch mehr Marmelade?), ist mir ein Rezept für Eisenbahner Plätzchen über den Weg gelaufen. Und das sind quasi Ochsenaugen, aber besser!
Denn bei Eisenbahnern spart man sich einigen Aufwand und bekommt am Ende den bewährten leckeren Geschmack: Zarter Mürbeteig bedeckt mit leckerer Marmelade und Marzipanrand. Allerdings nicht kreisförmig, sondern von einer langen Teigbahn abgeschnitten. Das erinnert optisch an Eisenbahn-Schienen, daher offenbar der Name Eisenbahner. Und das überzeugt auch die Ochsenaugen-Fans. Mein Lieblingskollege war schon ganz angetan, als ich einige meiner Ochsenaugen auf Instagram gezeigt habe. Wobei er betont hat, dass die im Hegau keiner Ochsenaugen nennt, sondern Pfauenaugen. Als ich ihm wenig später auch Eisenbahner mitgebracht habe, hat er die mindestens genauso schnell verschlungen.
Ich liebe ja Plätzchenrezepte ohne unnötiges Gefummel wie Orangenkugeln oder Marzipankissen. Ganz ohne Gefummel geht es bei den Eisenbahnern nicht, doch das bisschen Mühe lohnt sich definitiv! Eisenbahner zählen jetzt zu den absoluten Favoriten unter den Plätzchenrezepten. Warum habe ich sie nicht schon früher entdeckt? Schließlich zählen sie bei manchen zum Klassiker auf dem Plätzchenteller. Und sie brauchen sogar mehr Eiweiß als Eigelb – perfekt, um anschließend Weinkränzchen meiner Oma oder Vanillekipferl zu backen.
Du brauchst drei M’s, um aus wenigen simplen Zutaten richtig leckere Plätzchen zu zaubern: Mürbeteig, Marzipan und Marmelade.
Eisenbahner sind die perfekten Plätzchen mit Marzipan und Marmelade: Mit diesem Rezept gelingen sie ohne Ausstechen, mindestens so lecker wie Ochsenaugen.
mittelMürbeteig | |
---|---|
250 g | Mehl |
125 g | Zucker |
125 g | Butter |
1 | Ei |
1 TL | Vanilleextrakt (selbstgemacht oder gekauft*) |
etwas Salz | |
Marzipanmasse | |
400 g | Marzipan |
3 | Eiweiß |
1 EL | Amaretto |
Marmeladenfüllung | |
600 g | Konfitüre ohne Stücke wie diese* |
Es kann sein, dass du etwas Marzipanmasse übrig hast. Doch da sich ein Teil immer in der Spritztülle versteckt, habe ich lieber etwas übrig als zu wenig.
Dann verlinke @uebersee.maedchen auf Instagram.
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Was bei den Eisenbahnern übrigens genial ist: Aus ein paar Teigstreifen bekommt man richtig viele leckere Plätzchen! Aus einem Mürbeteig mit 250 Gramm Mehl werden so locker 100 Plätzchen, je nach Breite sogar 120. Dadurch lohnt sich der Aufwand noch mehr.
Mit Vorbacken schmecken die Plätzchen besser. Dafür einfach den Teig in Form bringen, einstechen und für fünf Minuten backen. Dann kurz abkühlen lassen, mit Marzipan und Marmelade verzieren und fertig backen. Ohne Vorbacken sparst du zwar wenige Minuten, doch der Teig bleibt sehr weich und das Eisenbahner Plätzchen biegt sich mitunter sogar durch (für euch getestet).
Da gibt es ähnlich wie bei Engelsaugen verschiedene Ansichten. Ich mag es, die Marmelade vor dem Backen zu verteilen, damit sie beim Backen eine schöne, etwas festere Konsistenz bekommt. Außerdem sind die Eisenbahner Plätzchen nach dem Backen dann fertig und müssen nur noch in Stücke geschnitten werden.
Ich habe eine Spritztülle* ebenso probiert wie einen Gefrierbeutel und würde zur Spritztülle raten. Denn der Gefrierbeutel erscheint zwar praktischer beim Hantieren mit der klebrigen Masse, doch damit kann man nicht fest genug drücken, um die Marzipanmasse gleichmäßig auf den Teigbahnen zu verteilen.
Anfangs wollte ich das Marzipan am Ende einsparen, doch es hält die Marmeladenmasse in Grenzen. So läuft sie nicht vom Mürbeteig, sondern macht es sich im Marzipanbecken gemütlich. Daher würde ich empfehlen, die Marzipanmasse rundherum aufzuspritzen.
Viele Rezepte schlagen vier Zentimeter vor, doch ich schneide die Teigbahnen sechs Zentimeter breit – so hat extra viel Marmelade Platz darauf. Bei der Breite würde ich Fingerbreite wählen.
Die Aufbewahrung ist etwas tricky, da die Plätzchen mit ihrer Marmeladen-Füllung ziemlich feucht sind. Am besten füllt man sie in eine luftdichte Dose (egal ob aus Plastik oder Metall) und trennt die Schichten mit Backpapier. Es macht (überraschenderweise) nichts, wenn die Plätzchen dann aufeinander liegen – sie bleiben formschön und lecker.
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