Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024
Ich melde mich aus dem Urlaub zurück und stelle fest: Eine Woche Sommer ist noch übrig. Meteorologisch und gefühlt ist ab dem 1. September wieder die Zeit der goldenen Stunden, des gemütlichen Beisammenseins – und der leckeren Kuchen! Denn zuletzt war es mir zu warm, um groß zu kochen oder zu backen. Und während unserer Urlaubstage waren wir ohnehin meist unterwegs, eingeladen, in Restaurants. Bei Instagram habe ich ja ein wenig von unserer Berlinreise gezeigt, mehr kommt in den nächsten Tagen. Bis zum Herbst haben wir jedenfalls noch ein paar Tage Zeit, um im T-Shirt auf der Terrasse zu sitzen und uns Aprikosentarte schmecken zu lassen. Mit einem buttrigen Mürbeteig und einem fruchtigen Belag ist Aprikosentarte ein schnell gemachter Kuchen, der nach Sommer schmeckt.
Aprikosen haben ja bereits ab Juni Hochsaison, sie künden den Sommer an und schmecken für mich auch genau danach. Weil ich Aprikosen ähnlich wie Blaubeeren am liebsten nutze, um daraus etwas leckeres Süßes zu zaubern, haben schon diverse Rezepte auf diesen Blog gefunden: Aprikosentartelettes, Aprikosenstrudel, Aprikosenstreuselkuchen und Aprikosenkompott zu Kaiserschmarrn. Das ist längst keine vollständige Liste, heute gibt es einen leckeren Neuzugang: Aprikosentarte nach einem Rezept von Nicole Stich und ihrem Buch „Reisehunger – Die besten Rezepte zwischen USA und Singapur“* (Amazon-Partnerlink mit einer kleinen Provision für mich ohne Mehrkosten für dich).
Bei der Aprikosentarte handelt es sich um ein Rezept aus Frankreich, das für mich nun in keinem Sommer mehr fehlen darf. Ich habe hier bereits eine Aprikosentarte gezeigt, die mit einer Zucker-Mandel-Füllung auftrumpft. Das heutige Exemplar überzeugt mit noch weniger Zutaten und einem selten buttrigen Teig. Nachbacken kann ich sehr empfehlen – und gestern habe ich noch einige Aprikosen im Supermarkt gesehen…
Als ich im März meine liebste Tomatensauce gezeigt habe, habe ich bereits ein paar Worte über Reiseküche allgemein und das Buch Reisehunger im Speziellen verloren. Und wir können es kurz machen: Ich liebe es. Jahrelang bin ich um dieses Kochbuch geschlichen und habe mich dann doch für andere entschieden. Mein Platz für Bücher ist leider noch sehr begrenzt und dank einiger Verlage erhalte ich regelmäßig tolle Rezensionsexemplare, die ich besprechen darf (hier findest du all meine Rezensionen). Und doch war es genau dieses Kochbuch, in welchem ich regelmäßig stöberte und welches ich auch nach Monaten nicht von meiner Amazon-Wunschliste strich. Zu Jahresbeginn war es dann reduziert, ich habe es gekauft und seitdem diverse Rezepte gekostet. Das Muhammara bei den jüngsten Aufstrichrezepten stammt aus diesem Buch, einige weitere Rezepte werde ich noch zeigen.
Ich liebe es, mich geschmacklich in andere Länder zu versetzen und Nicole Stich hilft mir dabei. Die Autorin hat für ihr Kochbuch folgende Ziele gewählt: USA, Portugal, Frankreich, Italien, Griechenland, Türkei, Dubai und Singapur. Das ist für mich eine schöne Auswahl mit einigen bekannten Gerichten, die man schon immer probieren wollte, sowie Neuentdeckungen. Dazu gibt es nicht nur zu jedem Rezept ein Bild, was für mich ziemlich wichtig ist, sondern auch Bilder und Eindrücke von Reisen in jene Länder. Dazu zählt beispielsweise eine Erklärung von Gewürzen aus 1001 Nacht mit einigen Worten zu Anis oder Zatar.
Muhammara habe ich bereits gezeigt, Avocado-Mango-Salat und Falafel bereits abgelichtet. Außerdem geht es heute bekanntlich um eine Aprikosentarte aus dem Buch. Noch probieren möchte ich Gyoza, orientalischer Schokokuchen, Lahmacum, gratinierte Käse-Gnocchi… Ich könnte die Liste noch eine Weile fortführen, doch das sind meine vier Favoriten. Bis ich nach und nach mehr Rezepte von Nicole Stich zeige, empfehle ich ein großes Stück dieser Aprikosentarte.
600g Aprikosen, 175g + 1 EL Mehl, 100g kalte Butter, 60g + 1 EL Creme fraîche, 30g Vanillezucker, zwei bis drei EL Aprikosenkonfitüre (keine Marmelade, wie wir wissen), 1 EL Zucker und etwas Salz.
Das Rezept ist für zwei Tartes mit einem ungefähren Durchmesser von 22 Zentimeter gerechnet. Die Tarte braucht keine Form und wird mit der Hand geformt, aus jeder lassen sich etwa sechs Stücke schneiden.
Für den Teig die 175 Gramm Mehl mit einem Esslöffel Zucker, einer Prise Salz und 100 Gramm kalte Butter zu Bröseln verarbeiten. Die kalte Butter dafür am besten in Stückchen schneiden. Die Brösel gelingen gut mit einer Blitzhackfunktion, ob im Küchengerät (mein aktuelles habe ich hier ausführlich getestet) oder normalen Blitzhacker, Mixer etc. Einen Esslöffel Creme fraîche sowie 50 Milliliter kaltes Wasser nach und nach kurz unterrühren, bis ein Teig entsteht. Laut Nicole Stich sind kleine Butterflecken gewünscht. Teig zu zwei runden fingerdicken Platten formen, in Folie einwickeln und für mindestens eine Stunde kalt stellen.
Gegen Ende der Kühlzeit den Backofen auf 180 Grad Celsius Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Creme vorbereiten, dafür das Ei verschlagen und kurz 60 Gramm Creme fraîche, 30 Gramm Vanillezucker, etwas Salz sowie knapp einen Esslöffel Mehl unterrühren. Die Aprikosen waschen, halbieren, entkernen und dann in Spalten schneiden.
Einen Bogen Backpapier bemehlen und darauf eine der beiden Teigplatten rund ausrollen. Sie sollte etwa vier Millimeter dick sein. Aufs Backblech ziehen und dort etwa einen Zentimeter des Teigrandes einrollen, so dass eine kleine Erhöhung entsteht. Die zweite Teigplatte genauso verarbeiten. Dann jeweils die Hälfte der flüssigen Creme auf den Teigkreisen verteilen, anschließend dicht mit Aprikosenspalten belegen. Fertig sind die Aprikosentartes! Nun für 40 bis 50 Minuten backen, am besten auf der zweiten Schiene von unten.
Fehlt nur noch die Aprikosenkonfitüre, richtig? Die wird kurz vor Ende der Backzeit mit drei Esslöffeln Wasser aufgekocht und glatt gerührt. Damit die Aprikosentarte bepinseln, sobald sie aus dem Ofen kommt. Aprikotieren nennt man das, so erhält die Tarte ihren schönen Glanz.
Dieses Tarterezept schmeckt nicht nur warm und kalt, sondern auch mit jedem anderen Obst. Dann entsprechend die Konfitüre anpassen: Bei Pflaumen nimm am besten Pflaumenkonfitüre, bei Erdbeeren eine Erdbeerkonfitüre usw.
Blättriger Teig, fruchtiger Belag und eine leckere Creme, fertig ist eine französische Aprikosentarte nach Rezept von Nicole Stich aus dem Kochbuch Reisehunger.
einfach600 g | Aprikosen |
175 g | + 1 EL Mehl |
100 g | kalte Butter |
60 g | + 1 EL Creme fraîche |
30 g | Vanillezucker |
3cEL Aprikosenkonfitüre | |
1 EL | Zucker |
etwas Salz |
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