Zuletzt aktualisiert am 20.06.2022
Aufmunternde Chili-Zitronen-Spaghetti heißt dieses Rezept bei Ella Risbridger in ihrem Buch „Die Geschichte beginnt mit einem Huhn: Rezepte für die es sich zu leben lohnt.“* Das habe ich als Rezensionsexemplar vom Callwey-Verlag erhalten (Werbung). Weißwein-Pasta mit Garnelen wie bei Italiener nenne ich diese Pasta, und sie ist so gut! Sogar noch besser als im Restaurant, denn man hat selbst in der Hand, wie viele Garnelen man kurz mitanbrät und dann zusammen mit einer würzigen Sauce aus Weißwein, Knoblauch, Zitronen und Chili verdrückt. Was für ein Genuss! „Dieses Gericht ist so einfach und so schön“, heißt es in dem Kochbuch und das ist nicht zu viel versprochen: Es braucht keine 30 Minuten, bis sie geschmacklich nach Italien entführt. Diese Weißwein-Pasta mit Garnelen „zu kochen und zu essen ist eine rundum befriedigende und die Seele erbauende Erfahrung“, heißt es weiter. Oder schlicht: Sau lecker! Eine abbsolute Empfehlung, ob für den nächsten Feierabend zum Sich-selbst-Verwöhnen, für das nächste Date oder wenn man mal wieder Gäste empfängt.
Vielleicht merkst du es schon an den zwei Zitaten: Dieses Kochbuch ist kein normales Kochbuch. Das zeigt sich schon auf den ersten Blick, denn das Buch kommt ganz ohne Bilder aus! Lediglich Illustrationen verzieren die Seiten. Ansonsten geht es um Worte. Rezepte und Worte. Die mit vielen schönen Worten festgehaltenen Rezepte klingen schon vielversprechend und schmecken dann auch noch richtig gut. Ich habe mir dieses Jahr ja vorgenommen, meine Sammlung intensiver zu nutzen. Dazu gehörte als eines der ersten Bücher auch das von Ella Risbridger. Denn der erste Versuch im Herbst, trashige Ingwerbier-Hähnchenschenkel (S. 102), war richtig lecker. Und nach einer intensiven Test-Woche kann ich sagen: Ich habe selten so viel aus einem Kochbuch probiert. Und (fast) alles war grandios lecker. So wie diese Pasta mit Garnelen in Chili-Zitronen-Sauce mit Weißwein.
Eigentlich lag ja das Rezept für Mitternachtshuhn nahe, um dieses Buch* zu beschreiben. Denn das ist der Aufhänger des Buchs, das erste von so vielen leckeren Rezepten. Entstanden ist das Rezept in einer schweren Phase:
„Es gab eine Zeit, in der für [die Autorin] die Welt überwältigend schien. Die Geräusche waren zu laut, die Farben zu hell, alle bewegten sich zu schnell. Eines Nachts lag sie auf ihrem Küchenboden und fragte sich, ob sie jemals wieder aufstehen würde. Es war der Gedanke an ein Huhn, es zu braten und zu essen, welcher sie wieder auf die Beine brachte und das Leben lebenswert machte.“
Callwey Verlag
Aus dieser Situation heraus sei „Die Geschichte beginnt mit einem Huhn“* entstanden, schreibt der Callwey Verlag. Es ist eine richtig schöne Sammlung von Rezepten, die vom Frühstück bis zum Abendessen samt Dessert reichen. Ich habe mich quer durchprobiert und viele Köstlichkeiten zaubern können. Doch man muss nicht einmal kochen oder backen, um dieses Buch zu erfahren und zu mögen: Die Rezepte sind so herrlich beschrieben! Da ist vom großen Mann die Rede, von der Mutter und Großmutter, von leichten und leckeren Momenten ebenso wie von tiefen Tälern, aus denen ein Biss in Salzkaramell-Brownies hilft. Gerade in Corona-Zeiten, wenn der Lockdown etwas einsam macht, ist dieses Buch eine absolute Empfehlung. Ich finde mich an so vielen Ecken wieder.
Was ich noch probieren möchte: Im Rahmen der Kochbuch-Challenge hatte ich mir auch Drop Scones mit Butterscotch-Sauce, Fionas Bagel, Hühnchencurry und Gewürzkuchen rausgeschrieben. Schon davor stand zum Beispiel die Rösttomaten-Knoblauch-Suppe auf meiner Liste,
Was mir gut gefällt: Dieses Kochbuch ist mal etwas anderes und fühlt sich tatsächlich an, als würde man mit einer Freundin gemeinsam kochen. Es gibt ja Menschen, die Essen sehr pragmatisch als Nahrungsaufnahme sehen. Bei mir ist das (Surprise!) anders: Essen ist Genuss, Essen spiegelt auch ein wenig die Stimmung. Damit träume ich mich in andere Länder oder belohne mich nach einer anstrengenden Woche. Und auch die Autorin verbindet mit Essen viel mehr, empfindet diese Chili-Zitronen-Spaghetti mit Garnelen zum Beispiel als aufmunternd. Die Rezepte sind sehr anschaulich beschrieben, die Zutaten finden sich in jedem Supermarkt. Und das Ergebnis überzeugt, einige der Rezepte sind in unserem Stammrepertoire gelandet wie die Eheglück-Wurstpasta. Da stören die fehlenden Bilder kaum.
Was mir weniger gut gefällt: Vier Zitronen für eine Creme hätten mich misstrauisch machen müssen, doch ich habe mich ans Rezept gehalten. Das Ergebnis war leider so sauer, dass ich es nur mit ordentlich Haferkeksen essen konnte und einen Teil davon weggeschmissen habe. Davon abgesehen ist es ein Buch, dessen Art man mögen muss: Mein Goldstück tat sich etwas schwer mit den langen, teils blumigen Beschreibungen. Doch die Ergebnisse mochte auch er sehr.
Zurück zur Pasta: Die Spaghetti mit Garnelen in Weißwein-Sauce sind grandios lecker! Und dafür braucht es nur wenige Zutaten und wenig Zeit. Da ich die Garnelen tiefgekühlt gekauft habe, konnte ich mich während des Auftauens schon den ganzen Tag darauf freuen. Das Kochen geht dann ganz schnell: Einmal alles in der Pfanne anbrutzeln, Pasta kochen und drin schwenken, fertig. Mir lief beim Fotografieren ja dezent das Wasser im Mund zusammen.
Diese Weißwein-Pasta mit Garnelen gibt es jetzt öfter. Und es ist ein weiteres Gericht wie die Pasta mit Spinat-Gorgonzolasauce, die ich mir nicht mehr im Restaurant bestellen werde – da bleiben ja noch genügend andere leckere Dinge auf den Speisekarten.
Aufmunternde Spaghetti mit Knoblauch, Chili & Zitrone: Diese Pasta mit Garnelen schmeckt besser als beim Italiener! Einfach und schnell gemacht mit wenigen Zutaten.
einfach4 | Knoblauchzehen |
1 | Chili |
1 | Zitrone (mit unbehandelter Schale) |
3 EL | Olivenöl |
250 g | Spaghetti |
200 g | Garnelen (besonders genial: Tiger Prawns) |
75 ml | Weißwein |
1 | kleines Stück Parmesan |
0.5 | Bund Petersilie |
Dann verlinke @uebersee.maedchen auf Instagram.
*Affiliate-Link
[…] dann auch noch Pasta mit Meeresfrüchten isst, dann fühlt man sich schon fast am Meer. Das Rezept habe ich beim ÜberSee-Mädchen gefunden – für sie habe ich in der 10. Runde von Koch mein […]
Sehr lecker, sagt der Italiener:)
LG, Alberto
Das freut mich, danke!