Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024
Ist es zu fassen, dass es bislang kein klassisch schweizerisches Rezept auf diesem Blog gibt? Dabei kann ich hier in Konstanz am Bodensee über die Grenze hüpfen. Schweizer Rahmtarte, Nidelflade genannt, habe ich dennoch noch nie probiert. Geändert hat sich das dank meines virtuellen Besuchs bei Wilma, denn sie ist halb Schweizerin und halb Italienerin und hat das Rezept für diesen richtig leckeren Rahmkuchen auf ihrem Blog verewigt. Diese Tarte ist super schnell gemacht und braucht nur wenige Zutaten. Daraus wird dann aber ein unerwartet köstlicher Kuchen, die Rahmtarte ist erfrischend und fruchtig. Auch wenn keine Beerensaison ist, sind die Früchte einfach erhältlich. Du kannst nämlich auch die tiefgekühlte Variante nutzen. Das sorgt dann für so eine schöne lila Farbe wie bei meinem Nidelflade.
Doch zurück zu der virtuellen Reise nach Asien, die mir dieses Rezept gebracht hat. Wilma hat dort nämlich ihr halbes Leben verbracht und auch ein Blick auf ihren Blog Pane-Bistecca zeigt: Mehr Internationalität geht kaum. Deshalb hatte ich die Qual der Wahl, was ich im Rahmen der Aktion „Koch mein Rezept“ ausprobieren wollte: Frittata-Muffins, Dumplings nach original kantonesischem Rezept oder doch Zitronensirup, wie ich ihn aus den USA kenne? Ich habe mich für die Rahmtarte mit Beeren entschieden, weil wir uns damit Wilmas Wurzeln in der Schweiz nähern und ich endlich ein Rezept aus dem Nachbarland ausprobieren konnte. Diese Nidelflade wird es bei uns jetzt öfter geben!
Der Beginn von Wilmas Blogs war übrigens, dass ihre Kinder in aller Welt studiert haben und Rezepte aus ihrer Heimat nachkochen wollten – womit wir wieder beim internationalen Flair der Seite sind. Und ich mag diese Grundidee, denn bei mir war es damals ähnlich, nur aus der Kind-Perspektive. Ich habe nach meinem Auszug regelmäßig meine Mama nach ihren Rezepten gefragt und halte (unter anderem) diese nun auf dem Blog fest, damit ich sie immer einfach nachschlagen kann. Hier findest du meine Familienrezepte, heiß geliebte Favoriten sind die Wurstspätzle. Ein Blaubeer-Rezept fehlt in meiner Familiensammlung, wie toll dass ich dafür bei Wilma nachschlagen darf.
Bei Wilma kommen wahnsinnig viele leckere Ideen zusammen und sie macht sich sogar die Mühe, die Rezepte auf Deutsch und Englisch festzuhalten. Besonders hängen geblieben bin ich natürlich bei asiatischen Rezepten. Denn ich kann mir vorstellen, dass Wilma da ein besonders gutes Händchen hat. Sie lebt ja in Asien und hat daher vermutlich intensiv mit der Landesküche zu tun. Das zeigen zum Beispiel die erwähnten Dumplings, wenn eine Freundin ihr das Familienrezept verrät. Pane Bistecca ist wieder so ein toller Blog, den ich ohne die Aktion vermutlich nicht kennen gelernt hätte, und aus dessen Archiv ich gerne etwas ausprobiert habe.
Das war jetzt die dritte Runde von „Koch mein Rezept“. Ich habe zuvor Zucchini-Cupcakes und Mohnschnecken-Kuchen ausprobiert – zufällig habe ich mich auch bisher für Backwerke entschieden. Petra, Gabriele und Stephanie waren wiederum bei mir stöbern. Sie haben sich für Zucchini-Lasagne (hier mein Rezept, hier ihre Variante), Süßkartoffel mit Chili con Carne (hier mein Rezept, hier ihre Variante ohne Fleisch) und Kartoffeln mit Paprika-Chorizo-Sauce (hier mein Rezept, hier ihre Variante) entschieden. Spannend, wie jeder einem Rezept dann doch eine andere Handschrift gibt.
So war es auch bei dieser Rahmtarte: Für mich darf es etwas weniger Teig sein. Der Teig kommt übrigens tatsächlich ohne Zucker aus, falls du dich (auch) im ersten Moment darüber wunderst. Dafür kommen für meine Nidelflade gleich alle Beeren in die Füllung. Denn rohe Blaubeeren mag ich nicht so gerne. Gebacken schmecken sie mir dafür umso besser. Die Rahmtarte ist herrlich fruchtig und nicht zu süß.
Auch Schweizer können backen, wie dieses einfache Rezept für Rahmtarte mit Beeren beweist. Der Nidelflade ist auf natürliche Weise schön lila und schmeckt richtig lecker. Dafür braucht es nur wenige Zutaten und wenig Zeit.
einfach200 g | + 2 EL Mehl |
2 | Prisen Salz |
85 g | Butter |
2-4 EL | kaltes Wasser |
250 ml | Schlagsahne |
200 g | Crème fraiche |
1 | Ei |
80 g | Zucker |
1 TL | Vanilleextrakt (selbstgemacht oder gekauft*) |
200 g | Himbeeren |
200 g | Wildheidelbeeren oder Blaubeeren |
Außerhalb der Saison schmeckt die Rahmtarte auch mit tiefgekühlten Beeren.
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Oh wow! Das hast Du so schoen geschrieben, ganz herzlichen Dank! Ich bin platt von all dem Lob! Dein Nidelflade sieht aber sowas von schoen aus, ich muss den auch mal mit gefrorenen Beeren machen, die Farben sind toll!
Ganz liebe Gruesse
Wilma