Bei Schmorgericht denke ich automatisch an Schweine- oder Ochsenbäckchen, die stundenlang schmoren durften und dann butterzart sind. Oder an den Sonntagsbraten von früher. Oder an Rinderrouladen. Dabei lässt sich noch viel mehr schmoren und damit zu etwas Köstlichem verwandeln: Hähnchenschenkel zum Beispiel. Spanisches Paprikahähnchen á la Anna ist ein Rezept, das so lecker ist, dass wir es eine Woche nach dem ersten Versuch direkt wieder probiert haben. Das Hähnchen wird dabei erst in geräuchertem Paprika und Stärke gewälzt, dann angebraten, mit Weißwein abgelöscht und darf anschließend schmoren. Das Ergebnis so lecker zart und saftig, dass ganz egal ist, womit man es serviert: Es schmeckt mit schlonzigem Risotto, mit cremiger Polenta oder Nudeln.

Zu verdanken haben wir das Rezept meiner Kollegin Anna, deren Raviolisalat ich schon seit Jahren schätze. Das Paprikahähnchen hat sie während der Lockdown-Phase in der Pandemie entdeckt und über die Monate perfektioniert. Irgendwann hat sie mir das Rezept geschickt und gemeint, ich müsse das probieren. Wie Recht sie hatte! Dennoch hat es einige Monate gedauert, bis sie mir dann doch selbst das Ofenhähnchen serviert hat. Und seitdem möchte ich es immer wieder essen, denn es macht geradezu süchtig! Zum Glück habe ich mir bei dem gemeinsamen Kochtag ganz genau angeschaut, wie dieses leckere Hähnchen entsteht – und darf das Rezept teilen.

So werden Paprika-Hähnchenschenkel aus dem Ofen super lecker

Hähnchenschenkel im Ofen zu garen, ist denkbar einfach: Es braucht nur einen großen Topf, etwas Vorbereitung und die restliche Arbeit übernimmt dann der Backofen. Dann wird das Hähnchen butterzart und es entsteht eine richtig leckere, sämige Sauce. Die Sauce wird durch die Stärke so schön sämig, darin wird das Hähnchen anfangs gewälzt – nimm davon lieber mehr als weniger.

Ähnliches gilt übrigens für den Knoblauch: Wenn es nach Anna geht, kann es nie zu viel Knoblauch sein. Tatsächlich „schluckt“ die Sauce einiges vom typischen Geschmack, daher nimm ruhig ein oder zwei Zehen mehr als sonst.

Einige Tricks für die Zubereitung der Hähnchenschenkel im Ofen:

Gewürze: Das Paprikahähnchen punktet mit spanischen Gewürzen, die es besonders würzig machen. Geräuchertes Paprikapulver gibt einen fruchtig-rauchigen Geschmack, daher lohnt es sich, davon immer etwas zuhause haben. Lorbeer landet normalerweise hier und da mal in Linsen, doch zu diesem Hähnchen-Schmorgericht machen sich die Blätter richtig gut. In Spanien wird Lorbeer offenbar ständig genutzt.
Zeit: Je mehr Zeit so ein Schmorgericht bekommt, desto besser schmeckt es. Eineinhalb bis zwei Stunden im Ofen solltest du dem Paprikahähnchen daher gönnen, damit es seinen Geschmack richtig entfalten kann. Im Gegenzug braucht es kaum Aufwand: Einmal angesetzt, erledigt sich der Rest von allein.
Fleisch: Hähnchenbrust ist die bewährte Allzweck-Zutat für klassisches Hühnerfrikassee oder ein fruchtiges Curry, doch Hähnchenschenkel bringen deutlich mehr Geschmack und sind ideal, wenn man etwas mehr Zeit hat. Am besten lässt du die Hähnchenschenkel beim Metzger halbieren – das geht mit einem scharfen Metzgermesser nämlich deutlich einfacher, als wenn man es selbst erledigt.

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Zu den Paprika-Hähnchenschenkeln aus dem Ofen passt cremige Polenta nach diesem Rezept. Dabei wird eine Mischung aus Fond und Milch aufgekocht, bevor die Polenta darin gart und mit etwas Parmesan cremig wird. Dazu noch ein Feldsalat oder etwas Gemüse, fertig ist das kleine Festessen, das perfekt für ein Wochenende ist – ob allein, zu zweit oder mit Freunden.