Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024
Dieser Beitrag enthält nicht nur ein Rezept für Auberginenröllchen mit Walnüssen, sondern auch unbezahlte Werbung: Das vorgestellte Buch ist ein Rezensionsexemplar des EMF-Verlags.
Magst du die orientalische Küche genauso gerne wie ich? Regelmäßig statte ich den hiesigen Restaurants mit türkischer oder libanesischer Küche einen Besuch ab und lasse mir am liebsten allerlei Mezze schmecken. Das ist quasi die orientalische Version von spanischen Tapas oder italienischen Antipasti. Am besten bestellt man sich vier oder fünf dieser Leckereien und teilt sie mit Freunden. Auberginenröllchen wurden mir bisher leider nicht aufgetischt, dabei würden sie sich bestens in so einer Vorspeisen-Feierei machen. Weiche, aber leckere Auberginenscheiben mit einer würzigen Walnusspaste im Inneren sind toll als Vorspeise, Beilage oder Snack – und auch noch low carb sowie zufällig vegan. Neben dem Rezept gibt es heute auch einen Blick in das Buch „Colors of Greens“, aus dem diese Köstlichkeit stammt.
Gut zubereitete Auberginen sind ja schon etwas Feines, gefüllt mit Nüssen sind sie noch besser. Auberginenröllchen findet man wohl in einigen orientalischen Länderküchen, diese Version hört auf den Namen Badrijani und stammt aus Georgien. Dort besteht die kulinarische Dreifaltigkeit aus Walnüssen, Knoblauch und Koriander, wie die Kochbuch-Autorin Alice Zaslavsky humorvoll erzählt. Das passt! Die Paste aus Walnüssen mit Knoblauch wird mit Koriander gewürzt und in Auberginen gewickelt. Und die sind nach einer Runde im Backofen herrlich geschmeidig – genau so müssen Auberginen schmecken! Kein Wunder, dass diese Auberginenröllchen mit Nussfüllung in Georgien so beliebt und in vielen Restaurants erhältlich sind…
Die Nussfüllung ist nicht nur herrlich aromatisch, sondern macht die Auberginenröllchen auch vegetarisch und sogar vegan. Denn die Füllung kommt ganz ohne Fleisch, Fisch oder Milchprodukte aus: Die Nüsse werden mit Gewürzen und heißem Wasser ganz allein zu einer leckeren Paste. Doch erst einmal schauen wir uns das Buch genauer an, aus dem ich das Rezept für Auberginenröllchen habe.
Colors of Greens* ist so ein Buch, das ich im Buchladen entdeckt habe und dann kaum noch aus der Hand legen wollte: Kochen nach Farben wollte ich schon immer mal. Bei der neuen Gemüseküche hat die Farbsortierung den Vorteil, dass man ganz leicht leckere Ideen mit einer bestimmten Zutat findet: von weißem Blumenkohl über rote Tomaten bis zu grünem Salat.
Wie ich schon bei der Kochbuch-Challenge festgehalten habe:
Ich mag den Gedanken, nach Zutaten zu kochen – saisonal ist das eine, doch was mache ich dann mit dem Gemüse? Oder dem Obst? Was ist bei der Zubereitung zu beachten? Das Buch „Colors of Greens – Die neue Gemüseküche: Das große Standardwerk – Alles über Gemüse auf 500 Seiten„* beantwortet das.
Colors of Greens war im zweiten Quartal der Kochbuch-Challenge eines der Bücher, aus denen ich intensiv gekocht habe. Ich konnte mich schwer entscheiden zwischen Knoblauchbrot, Pasta mit Möhrengrün und Borschtsch. Tatsächlich nachgekocht habe ich dann marinierte Radieschen (coole Idee, aber die Kombi war nicht meins), Couscous-Salat mit roter Bete (wirklich, wirklich gut) und diese Auberginenröllchen. Eigentlich wollte ich noch ein anderes Rezept ausprobieren und mit zusätzlichen Bildern vom Buch selbst festhalten. Aber bevor ich euch diesen Kochbuch-Schatz noch weiter vorenthalte, gibt es heute das Rezept für Auberginenröllchen samt Rezension.
Zu jeder der insgesamt 50 Zutaten findet sich eine kurze Einleitung mit Tipps beispielsweise zu Einkauf und Lagerung oder zur Zubereitung. Cool finde ich auch eine kurze Liste mit guten Partnern: Hättest du gedacht, dass Süßkartoffel gut zu Kreuzkümmel, Muskatnuss und Nelken passt? Bei manchen Zutaten wie Tomaten ist die Einleitung recht ausführlich auf drei Seiten, bei anderen passt es auf eine Seite. So nimmt man auch etwas Food-Wissen mit. Manchmal verstecken sich auch auf diesen Seiten schon Rezepte, beispielsweise beim Kürbis für Kürbissuppe.
Zu dem Food-Wissen passen auch die ersten Seiten des 500-Seiten-Wälzers. Da findet sich die Gemüse-Matrix, wo es Rezeptideen für verschiedenste Situationen gibt: Für Eilige, leicht & frisch, einfach & bequem oder für eine Geschmacksbombe. Toll sind auch ein paar Worte zum Hitzespektrum, also zu Eigenheiten von Kochen, Dämpfen, Schmoren oder Braten.
Einen Blick ins Buch findest du bei Amazon* und auch direkt beim EMF-Verlag.
Was mir gut gefällt: Die Gestaltung ist großartig – und die Auswahl groß. Denn das Buch lässt sich nicht auf eine Landesküche festlegen, sondern reist querbeet von Asien bis nach Osteuropa. Es finden sich Rezepte zu Klassikern wie Paprika, Tomate oder Gurke, aber auch zu besonderen Zutaten wie Daikon, Patisson-Kürbis oder Topinambur. So bringt man wirklich farbenfrohe Abwechslung auf seinen Teller! Auch die einzelnen Rezepte sind toll, meist kreativ aber auch mal klassisch. Es gibt jeweils auch ein paar einleitende Worte, das mag ich. Und es gibt ein Register mit Zutaten, das liebe ich! Schließlich kommt die Tomate ja auch mal bei einer anderen Zutaten-Kategorie vor.
Was mir weniger gut gefällt: Da muss ich lange überlegen. Optimal wäre bei den einzelnen Zutaten auch etwas über die Saisonalität zu erfahren, aber das ist bei einem internationalen Werk vermutlich schwierig, weil in den Ländern sehr unterschiedlich. Aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau und immerhin findet sich ganz hinten ein Saisonkalender, der eine allgemeine Übersicht mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter zeigt.
Mein Fazit zum Buch: Tatsächlich ist Colors of Greens* für mich ein Standardwerk, das mir noch einige Jahre lang Freude machen wird. Die neue Gemüseküche ist nicht rein vegetarisch, denn es kommen beispielsweise auch Fisch-Pops mit Zitronengras (grün) vor. Aber das Buch zeigt Gemüse in unzähligen leckeren Varianten und macht so Lust auf mehr. Auch die Gestaltung hat diesen Effekt: Manchmal möchte ich einfach darin stöbern und mehr über Gemüsezutaten erfahren.
Das ideale Kochbuch beispielsweise für die Nutzer von Gemüsekisten, wenn da mal wieder ein bislang unbekanntes Gemüse drin ist. Aber auch für jeden anderen, der Gemüse mal neu zubereiten und genießen möchte.
Jetzt aber zu den Auberginenröllchen! Die brauchen etwas Zeit, weil sie fast eine Stunde im Ofen schmoren dürfen und dann etwas abkühlen sollten, damit du sie rollen und füllen kannst. Dafür lassen sie sich aber gut vorbereiten und schmecken sowohl noch lauwarm als auch kalt. Darüber wird dann noch ein leckeres Dressing aus Granatapfelsirup, Tahin und Olivenöl geträufelt – sehr lecker! Das kann ich mir auch zu einem Salat gut vorstellen.
Die Auberginenröllchen sind eine richtig tolle arabische, orientalische Vorspeise. Sie taugen aber auch als feines Fingerfood – wenn dir das mit dem Granatapfeldressing eine zu große Sauerei ist, kannst du sie auch einfach mit einem Zahnstocher aufpiksen.
Was Granatapfelkerne angeht: Entweder frische oder keine. Ich habe die aus dem Glas getestet und fand sie furchtbar. Ich habe die tiefgekühlten probiert und mochte sie überhaupt nicht. Also greif am besten zu einem wirklichen Granatapfel, den du dann kunstvoll entkernen kannst – oder mach es dir einfach und schau in deinem Supermarkt in der Frischetheke nach frischen Granatapfelkernen. Damit schmecken alle arabischen, orientalischen Gerichte so viel besser als mit der eingelegten oder tiefgekühlten Version.
Köstliche Auberginenröllchen mit Nussfüllung sind zufällig vegan und gut vorzubereiten als orientalische Vorspeise. Einfaches, würziges Rezept für die Spezialität aus Georgien.
einfachAuberginenröllchen mit Walnüssen | |
---|---|
2 | Auberginen (etwa 700 g) |
60 g | Walnüsse |
1 | kleine Knoblauchzehe |
0.5 TL | Weißweinessig |
0.25 TL | Currypulver |
0.25 TL | gemahlener Koriander |
einige frische Granatapfelkerne | |
einige frische Korianderblätter | |
etwas Olivenöl | |
Granatapfelsauce | |
40 ml | Granatapfelsirup* (mit möglichst viel Frucht, gibt’s im türkischen Supermarkt) |
40 ml | Tahin* |
40 ml | Olivenöl |
Dann verlinke @uebersee.maedchen auf Instagram.
Wie wäre es dann mit Falafel aus der Pfanne? Die lassen sich auch in ein tolles Sandwich packen… Außerdem kann ich Hummus anbieten – oder wir wechseln in die italienische Küche für Antipasti selbstgemacht.
0 Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare