Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024
Dieses Gericht habe ich lange unterschätzt. Was soll an Klebreis mit Kokoscreme und Mango besonders sein, dass alle immer so davon schwärmen? Nach meinem Thailand-Urlaub vor zwei Jahren weiß ich es. Erstens gibt es dort an jeder Straßenecke Sticky Rice mit Mango. Und zweitens hat das auch einen guten Grund: Es ist schlicht köstlich. Bei der Kombination von Kokos mit Mango kann ja schon nichts schief gehen, dazu kommen ein cremiger Reis und eine salzige Note. Und wie könnte ich die alte Frau in Bangkok vergessen, die seit Jahren und Jahrzehnten nichts anderes macht, als genau dieses Gericht zuzubereiten? Ich war anfangs etwas irritiert angesichts der schlichten Einrichtung dieses Restaurants, das nur ein Gericht auf der Karte hatte: Sticky Rice mit Kokossauce und Mango. Doch das konnten die Dame und ihre Helfer in Perfektion. Mein Rezept kommt dem sehr nahe, damit holen wir uns Thailand einfach nach Hause.
Sticky Rice mit Kokoscreme und Mango ist ein perfektes leichtes Gericht im Sommer oder ein leckeres Dessert mit asiatischem Touch. Und es braucht nur wenige Zutaten. Das Rezept, das dem Original mindestens sehr nahe kommt, habe ich Andy Ricker zu verdanken, denn er ist Autor des Buchs Pok Pok*. Und das wird seinem Untertitel sehr gerecht: „Rezepte und Geschichten aus Thailands Straßen und Restaurants“. Und Sticky Rice mit Mango ist für mich das Streetfood Thailands schlechthin, deshalb habe ich mich für dieses Gericht entschieden, um auch etwas über das Buch zu erzählen. Denn damit gibt es den süßen Klebreis mit Kokos und Mango jetzt auch zuhause, wenn die nächste Fernreise sehr weit weg scheint.
Ich habe das Buch Pok Pok* schon seit einigen Monaten in meiner Sammlung, es ist ein Rezensionsexemplar aus dem Narayana-Verlag. Doch ich wusste anfangs nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Denn der Aufbau ist ungewöhnlich: Dem Autor geht es nicht nur darum, Rezepte weiterzugeben, sondern er will auch ein Lebensgefühl vermitteln. Und dafür braucht es Zeit. Doch wer sich die Zeit nimmt, erhält einen kleinen Schatz für die thailändische Küche, der nicht nur Zutaten genauer erklärt, sondern auch Regionen und Zubereitungsweisen. Und das beginnt bei so vermeintlich einfachen Dingen wie Reis kochen. Bei meiner liebsten Poke-Bowl habe ich das erste Mal bewusst festgestellt: Da gibt es durchaus Unterschiede.
Ich war leider nur wenige Stunden in der Metropole Bangkok, finde aber einige Gerichte meiner kurzen Streetfood-Tour in dem Buch wieder, ob Satay-Spieße oder gebratene Nudeln zum Beispiel. Dabei verzichtet der Autor nicht auf kleine Besonderheiten der thailändischen Küche wie die getrockneten Shrimps, die ich dort erstmals gegessen habe. Und doch mag er den Begriff authentisch nicht, weil es selbst innerhalb einer Region verschiedene Rezepte für ein Gericht gibt. Da hat er Recht, dennoch kann ein Rezept dem, was man im Urlaub gegessen hat, sehr nahe kommen. Und das ist beim Sticky Rice mit Kokos und Mango der Fall.
Was ich noch probieren möchte: Spiegeleier-Salat mit Karotten (Yam Khai Dao), gebratenes Hühnchen mit scharfem Basilikum (Kai Kaphrao Khai Dao, das erinnert mich an dieses Rezept) und Gebratene Reisnudeln mit Garnelen Tofu und Erdnüssen (Phat Thai).
Was mir gut gefällt: Der Autor taucht ganz tief ein in die thailändische Küche und scheut sich dabei auch nicht vor exotischen Zutaten. Getrocknete Shrimps habe ich zum Beispiel auf dem Markt in Bangkok immer wieder mit Verwunderung betrachtet. Andy Ricker ist da wohl ein absoluter Experte und führt auch mehrere thailändische Restaurants. Ein spannendes Video über ihn und seine Kochkunst gibt es hier. Mir gefällt, dass er den Leser an die Hand nimmt und ihm detailliert eine fremde kulinarische Welt zeigt. Jedes Rezept erhält viel Platz für Erklärungen, auch die Bilder sind ansprechend. Und die Rezepte sind sehr vielfältig.
Was mir nicht so gut gefällt: Die Ausführlichkeit ist Segen und Fluch zugleich beim Buch Pok Pok. Mich hat es anfangs abgeschreckt, mich durch so lange Rezepte mit persönlichen Ergänzungen und viel kulinarischem Fachwissen zu wühlen. Auch die Zutatenliste ist meist relativ lang mit exotischen Zutaten, die natürlich etwas zu einem möglichst authentischen Geschmack beitragen. Aber Achtung: Die stehen im Zweifelsfall dann ungenutzt in der Küche rum. So ging es mir zum Beispiel mit den Pandan-Blättern, die ich extra tiefgekühlt im Asia-Markt gekauft habe. Beim nächsten Mal würde ich so einen Extrakt* kaufen. Und: Für Vegetarierer ist das Buch weniger geeignet. Das ist aber in der thailändischen Küche begründet, denn statt mit Salz wird meist mit Fischsauce gewürzt.
Deshalb empfehle ich „Pok Pok – Gelebte Thai-Küche“* ambitionierten Köchen, die sich tiefgehend mit der thailändischen Küche befassen möchten. Wer sich die Zeit nimmt, findet in dem Kochbuch viele leckere Schätze wie den Sticky Rice mit Mango und Kokoscreme. Und die ist verhältnismäßig einfach gemacht.
Auf Thai heißt das Gericht übrigens Khao Niaw Mamuang – Khao bedeutet Reis, Khao Niaw bedeutet Klebreis und Mamuang ist wohl mit Mango zu übersetzen. Dieser Name unterschlägt also die Kokoscreme, die das Gericht so richtig cremig und würzig macht. Denn der Klebreis wird nicht nur mit Kokoscreme vermischt, damit er schön Aroma bekommt. Wir machen auch eine salzig-süße Kokoscreme, mit der der Klebreis anschließend beträufelt wird. Das ist so, so lecker, sage ich dir!
Wie gesagt verwendet das Rezept Pandan-Blätter, die es tiefgekühlt im Asia-Markt gibt. Pandan gibt einen schwer zu beschreibenden, tollen Geschmack – vanilleähnlich und nussig trifft es wohl. Daher schmeckt der Sticky Rice damit tatsächlich besonders gut. Alternativ habe ich ein Extrakt* entdeckt, mit dem es sich ersetzen lässt – das kostet weniger Platz im Vorratsschrank. Das Gericht schmeckt notfalls auch ohne die Pandan-Blätter. Wichtig: Die Mango muss schmecken! Also keine überreife, aber auch keine unreife Frucht verwenden.
So gutes, unterschätztes Thai-Food: Klebreis mit Kokos & Mango, bekannt und beliebt als Sticky Rice, bringt den Thailand-Urlaub nach Hause – ob als Dessert oder süßes Hauptgericht. Ein einfaches bewährtes Rezept von einem Koch, der seit Jahrzehnten thailändische Küche lebt.
einfach375 ml | Kokoscreme |
250 g | Klebreis (ich nutze diesen*) |
1 | Pandanblatt (oder Extrakt*) |
55 g | Zucker + 0,5 EL |
1 EL | Sesam |
etwas Salz | |
1 | Mango |
Die salzig-süße Kokoscreme hält sich laut dem Thai-Experten bis zu zwei Stunden bei Zimmertemperatur. Der Sticky Rice entgegen lässt sich auch gut vorbereiten, denn er hält sich bis zu einen Tag abgedeckt im Kühlschrank. Ich würde den Genuss aber unbedingt direkt warm empfehlen.
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