Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024
Nun ist es wohl offiziell: mit dem Oktober ist für mich offiziell Herbst und auch dieser Monat ist schon fast wieder vorbei. Oktober ist der Monat, in dem die Blätter fallen, ich Geburtstag habe und die Zwetschgen noch am besten schmecken. Den Unterschied von Zwetschgen und Pflaumen haben wir ja schon geklärt. Inzwischen habe ich auch gemerkt, dass die Engländer gar nicht unterscheiden: Plum ist Plum. Neben lecker Datschi kann man aus den violetten Früchten auch ein leckeres Mus machen. Ein Rezept dafür zeige ich heute, bevor die Zwetschgen völlig aus dem Supermarkt verschwinden. Zwetschgenmus gehört zu meinen liebsten Aufstriche am Frühstückstisch, dazu braucht es nur noch ein gutes Butterbrot.
Normalerweise beziehe ich mein Zwetschgenmus, was genauso gut Pflaumenmus sein kann, von einem namhaften Hersteller. Ich habe mich schon mehrfach an einer selbstgemachten Version probiert, doch das ging bisher schief. Beim ersten Versuch waren die Gläser nicht gut verschlossen und das Mus innerhalb kurzer Zeit verdorben. Beim zweiten Versuch habe ich die Zwetschgen zu lange im Ofen gelassen und erhielt eine ziemlich zähflüssige Masse. Cremig darf Zwetschgenmus ja sein, aber damit hätte ich heimwerken können. Der dritte Versuch gelang, deshalb gibt es heute endlich ein Rezept für Zwetschgenmus.
Dabei übernimmt der Ofen die meiste Arbeit und sorgt zugleich für einen wunderbar herbstlichen Geruch in der Wohnung. Und das Halbieren und Entsteinen der Zwetschgen geht fast als therapeutische Maßnahme durch. Eine Zwetschge nach der anderen wandert in eine Auflaufform und wird mit Zimt und ein wenig Zucker zu etwas Wunderbarem.
2kg Zwetschgen, 200g weißer Zucker, 150g brauner Zucker, 20g guter dunkler Balsamicoessig, ein Esslöffel Zimt, zwei Teelöffel Vanilleextrakt und ein Esslöffel Backkakao. Außerdem zwei Marmeladengläser mit Twist-off-Verschluss wie diese* – mit einem Dichtungsring hat es bei mir nicht geklappt.
Zwetschgen entkernen und halbieren. In eine große Auflaufform geben und mit den restlichen Zutaten vermischen. Für drei Stunden ziehen lassen, erst dann kommt die Zwetschgen masse bei 180 Grad Celsius für weitere drei Stunden in den Ofen. Dann mit einem Pürierstab mixen und für weitere zehn Minuten in den Ofen geben. Währenddessen die beiden Marmeladengläser mit kochendem Wasser füllen, kurz stehen und dann umgedreht etwas trocknen lassen. Sobald das Mus fertig und schön zähflüssig aber noch nicht zu fest ist, direkt in die Gläser füllen. Abkühlen lassen, bevor du es verstaust.
Achtung: Jede Frucht ist ein wenig anders, manche sind saftiger als andere etc. Meine ersten Versuche sind wie gesagt schief gelaufen, daher würde ich ab 2,5 Stunden immer wieder nach der Zwetschgenmasse sehen. Wenn die Masse zu fest wird, kannst du sie schon früher aus dem Ofen nehmen. Dann direkt pürieren und nochmal kurz erwärmen.
Ich würde beim nächsten Mal gleich die doppelte Menge nehmen, denn die Masse reduziert deutlich ein und ergibt nach meinem Rezept nur zwei Gläser. Die sind relativ schnell verdrückt. Zwetschgenmus schmeckt schließlich zu vielen Gelegenheiten – zum Frühstück oder zu Hefezopf am Nachmittag, als Füllung für jenen Hefezopf oder für ein Dessert. Und als Mitbringsel für Freunde oder Familie taugt der Aufstrich auch. Bei mir beginnt jetzt die Geburtstagssaison mit einem Fest nach dem anderen, dazu passt Zwetschgenmus bestens.
Das Rezept stammt übrigens ursprünglich von hier, weitere Frühstücksideen findet ihr hier. Du hast eher Lust auf Aufstrich? Dann wirst du in meinem Archiv oder bei Pinterest fündig.
Zwetschgenmus ist ein lecker fruchtiger Brotaufstrich zum Frühstück mit wenig Zucker. Es braucht nur wenige Zutaten, einen Ofen und etwas Zeit. Für extra Geschmack sorgen Zimt, Kakao und Balsamico.
einfach2 kg | Zwetschgen |
200 g | weißer Zucker |
150 g | brauner Zucker |
20 g | guter dunkler Balsamicoessig |
1 EL | Zimt |
2 TL | Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft* |
1 EL | Backkakao |
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Super leckeres Zwetschgenmus.
Vielen Dank für das Rezept.
Sehr gerne, danke für den netten Kommentar!
Hallo ich habe 2 x zwetschenmus nach änlichem Rezept hergestellt. Die 1. war super, meine 2. mit etwa gleicher Zeit im Backofen ist zu steiff geworden. Haben Sie ergfahrung wie man diese flüssiger bekommt? Vielen Dank.
Gruß Rainer Gerlach
Hallo, das kenne ich: Mal wird das Mus fester, mal flüssiger – je nach Frucht und deren Wassergehalt. Ich würde die Masse einfach mit etwas Wasser vermischen, in einem Topf kurz aufkochen und löffelweise so lange Wasser dazu geben, bis es geschmeidiger wird. Geschmackvoller wird es, wenn man statt Wasser Pflaumensaft verwendet. So oder so muss man ggf. nachwürzen. Viel Erfolg! Und viele Grüße vom Bodensee
Gaaaaanz leckeres Mus!
Ich habe zwei Versionen gemacht. Eine Original von Ihnen und eine mit einem Schuss Amaretto. Beide wurden suchterzeugend :-)
Vielen Dank für dieses wirklich einfache Rezept!
Amaretto kann ich mir auch gut vorstellen! Danke fürs Ausprobieren und die nette Rückmeldung, darüber freue ich mich sehr! Viele Grüße vom Bodensee