Zuletzt aktualisiert am 24.07.2022
Pflaumen und Zwetschgen waren für mich jahrelang das gleiche. Inzwischen weiß ich, dass das nicht so ist: Pflaumen sind größer und rund, Zwetschgen kleiner und haben eine eher ovale Form. Doch geschmacklich ähneln sich die beiden Früchte und in vielen Rezepten lasse ich sie mir gleichermaßen schmecken. Wenn für diesen Datschi Pflaumen zur Hand sind, wird es ein Pflaumendatschi, und wenn mir eine Kollegin wieder einen Korb mit Zwetschgen mitgibt wird es ein Zwetschgendatschi. Schmecken tut es in jedem Fall! Hefeteig, Frucht mit Zimt und einige (viele) Streusel obenauf können nur gut werden, oder?
Pflaumendatschi zählt zu den Lieblingskuchen meines Liebsten und wenn wir gemeinsam Kaffee trinken gehen, bestellt er sich entweder etwas mit viel Schokolade oder ein Stück von diesem leckeren Blechkuchen. Wobei wir genau genommen nie Kaffee trinken gehen, weil ich eine heiße Schokolade vorziehe… Doch das ist eine andere Geschichte. Dass der Datschi ein Blechkuchen ist, macht ihn übrigens so praktisch: einmal ausrollen und schon gibt es vieeel leckeren Kuchen. Mit Hefeteig, zimtigen Früchten und Streuseln, du weißt schon.
Diese Früchte haben übrigens von Juli bis September und Oktober Saison, es ist also schon Endspurt mit leckeren Pflaumen und Zwetschgen angesagt. Momentan lachen sie mich täglich auf dem Weg zur Arbeit an, denn die Obstbauern der Region bieten sie mit kleinen Ständen am Straßenrand an und verführen mich damit zu einem weiteren Stück Zwetschgendatschi.
Das habe ich hier nachgelesen: Datschi stammt vermutlich vom Wort „detschen“ oder „datschen“, was als „flach drücken“ zu verstehen ist. Das passt zu dem flachen Blechkuchen, für den besonders Augsburg bekannt ist. Ob Zwetschgendatschi mit Hefeteig oder Mürbeteig zubereitet wird, sei übrigens Geschmackssache und beides erlaubt. Solch eine tolerante Offenheit erlebt man bei solchen Spezialitäten ja selten, sympathisch. Pflaumendatschi ist daher sicher auch erlaubt. Die Streusel sind demnach übrigens kein Muss für einen Datschi und auch wegen dem praktischen Aspekt verbreitet, dass damit der Fruchtsaft der Zwetschgen aufgesogen wird. Für mich ist klar: Für meinen liebsten Datschi wähle ich spontan zwischen Zwetschgen und Pflaumen, doch Hefeteig und Streusel müssen es sein. So schmeckt es mir am besten.
350g Mehl (Weizen- oder Dinkel), 180ml lauwarme Milch, 60g flüssige Butter, 60g Zucker, 30g frische Hefe, ein Ei, etwas Vanilleextrakt, etwas Zitronenschale und eine Prise Salz. Für den Belag außerdem 1500g Zwetschgen oder Pflaumen, etwas Zimt. Zutaten für die Streusel sind 300g Mehl, 280g Zucker, 200g Butter, etwas Vanilleextrakt und 1 EL Zimt.
Der Zwetschgendatschi ist schnell gemacht, der Hefeteig braucht aber etwa 90 Minuten Ruhezeit.
Drei Esslöffel Mehl abnehmen und mit einem Teelöffel Zucker, 30g Hefe und 90ml lauwarmer Milch vermischen. Bei der Milch ist wichtig, dass sie etwa handwarm ist – wenn sie zu heiß ist, sterben die Hefebakterien ab und der Teig geht nicht auf. Den daraus entstehenden Vorteig für etwa 30 Minuten mit einem frischen Küchentuch abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Ich nutze dafür bekanntlich meine Küchenmaschine, alternativ eignet sich auch der Backofen bei 30 bis 50 Grad Celsius.
Die restlichen Zutaten für den Hefeteig (restliches Mehl, Zucker, flüssige Butter, restliche Milch, Ei, Zitronenschale, Vanilleextrakt, Prise Salz) in eine Schüssel geben und gemeinsam mit dem Vorteig aufschlagen. Der Teig sollte leichte Blasen werfen. Wenn das so ist, darf der nun komplette Hefeteig nochmal zugedeckt gehen – so lange, bis sich sein Volumen verdoppelt hat. Ich habe dafür rund eine Stunde gewartet. Während dieser Zeit die Zwetschgen waschen, halbieren und entsteinen. Ich hatte an diesem Tag Pflaumen zur Hand und habe sie geviertelt, damit die einzelnen Fruchtstücke nicht zu groß sind.
Den Backofen anschließend auf 190 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Streusel zubereiten, dafür das Mehl mit kalten Butterstücken und Zucker, Vanilleextrakt sowie Zimt verkneten. Dadurch entstehen große Teigstücke, die sich anschließend schön über den Pflaumendatschi zerpflücken lassen. Blech einfetten und den Hefeteig für diese Form entsprechend ausrollen. Die Pflaumen oder Zwetschgen fächerförmig darauf verteilen – möglichst dicht an dicht, wir haben genügend Früchte und wollen später ja einen saftigen Datschi haben. Mit etwas Zimt bestreuen und die Streusel darüber verteilen. Für 35 bis 40 Minuten backen.
Du hast massig Pflaumen oder Zwetschgen zuhause und möchtest noch ein anderes Rezept probieren? Wie wäre es mit Pflaumencrumble oder einem Auflauf mit Quark, Pflaumen und Polenta?
Ein einfacher Blechkuchen und Klassiker im Café: Rezept für Pflaumendatschi oder Zwetschgendatschi mit Hefeteig, Frucht und Streuseln. Es braucht nur wenige Handgriffe und etwas Geduld, damit der Hefeteig schön gehen kann.
einfach650 g | Mehl (Weizen- oder Dinkel) |
180 ml | lauwarme Milch |
260 g | Butter, davon 60 g flüssig |
340 g | Zucker |
30 g | frische Hefe |
1 | Ei |
etwas Vanilleextrakt | |
etwas Zitronenschale | |
1 | Prise Salz |
1500 g | Zwetschgen oder Pflaumen |
etwas Zimt |
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