Zuletzt aktualisiert am 20.11.2021
Ein Rezept für Sonntagsbraten am Samstag? Oh ja, schließlich möchte ich euch ja nicht Lust auf Sauerbraten mit Semmelknödeln machen, wenn der Supermarkt um die Ecke schon geschlossen hat. Toastbrot für die Semmelknödel hat man ja vielleicht noch im Haus, doch bereits sauer eingelegtes Rindfleisch wohl eher selten. Also ein Sonntagsbraten am Samstag, denn dieses Rezept verführt zum sofortigen Ausprobieren. Zumindest, wenn ihr Sauerbraten auch so schätzt wie ich. Dabei handelt es sich nicht nur irgendeinen Sonntagsbraten, sondern um eines meiner absoluten Lieblingsgerichte. Und wie es so oft ist, bin ich bisher stets zu Mama gepilgert, um es zu genießen. Bis jetzt.
Denn bislang hat mich besonders das lange Köcheln abgeschreckt – das ist eigentlich kein Argument, weshalb ich das Rezept so oder so zeige. Doch den letzten Anstoß zum Selbermachen hat letztlich der Schnellkochtopf gegeben, den meine Schwiegermama in spe mir überlassen hat. Schon seit inzwischen 26 Lebensjahren ist Sauerbraten für mich das Gericht, das in einem solchen Schnellkochtopf zubereitet wird. Das Schöne ist aber wie gesagt: Alle Rezepte, die mit Schnellkochtopf funktionieren, klappen auch ohne. Sie brauchen dann nur ein wenig länger. Und dieser Sauerbraten mit Semmelknödeln ist es wert: Mürbes, zartes Rindfleisch mit einer genialen, cremigen Sauce und schön würzigen Semmelknödeln. Hach, ich liebe dieses Rezept.
Für den Sauerbraten 800g bereits eingelegten Sauerbraten samt Flüssigkeit (die ist wichtig, nicht wegschütten!), 400g saure Sahne, ein Bund Suppengrün, etwas Rotwein, 3 EL Pulver für Bratensauce. Zum Würzen noch Salz und Pfeffer. Waaas, als Foodblogger nenne ich tatsächlich Pulver für die Bratensauce? Ja, weil es meine Mama es genau so seit Jahren macht.
Für etwa zehn Semmelknödel 500g Toastbrot, 250ml Milch, drei Eier, 3 EL Mehl, 1 EL Grieß, eine Zwiebel, ein Bund Petersilie. Außerdem Salz, Pfeffer, Muskat.
Ich beginne mit dem Sauerbraten, denn je nach Topf braucht der seine Zeit. In einem Schnellkochtopf sind es 35 Minuten, in einem regulären Topf 1,5 Stunden Kochzeit. Den Sauerbraten zu Beginn aus dem Sud nehmen und abtupfen – wenn er direkt aus der Flüssigkeit kommt, spritzt es unschön beim Anbraten. Sud beiseite stellen. Die Zwiebel und eventuell Gemüse schälen, alles klein schneiden. Zwiebel in etwas Butterschmalz (ersatzweise Butter oder Öl) andünsten, Sauerbraten rundherum anbraten. Gemüse zugeben und mit einem guten Schluck Rotwein ablöschen. Ein wenig köcheln lassen, dann den Sud zugeben – am besten zuvor sieben und so Senfkörner und Co. entfernen. Drei Esslöffel des Bratensaucen-Pulvers auf den Braten geben, anschließend einen Becher saure Sahne (also 200g, die eine Hälfte der benötigten Menge) auf den Braten geben und kochen lassen. Bei einem Schnellkochtopf bedeutet das: Deckel drauf und unter Druck setzen.
Wichtig ist, dass genug Flüssigkeit im Topf ist, damit am Ende eine Sauce bleibt. Bei mir war es so, dass der Sauerbraten vor dem finalen Braten nahezu mit Flüssigkeit bedeckt war.
Etwa 40 Minuten bevor euer Braten fertig ist, könnt ihr die Semmelknödel zubereiten. Beim Schnellkochtopf also umgehend, beim klassischen gibt es eine kleine Pause. Für die Semmelknödeln ein Drittel des Toastbrots antoasten. Die Milch in einem Topf erwärmen. Eine Zwiebel pellen, klein schneiden und andünsten. Insgesamt muss das gesamte Brot in Würfel geschnitten werden, allerdings getrennt: Die weichen Würfel werden nun mit der Milch übergossen und eingeweicht. Die gerösteten kommen erst zum Schluss hinzu, daher erstmal beiseite stellen. Wenn die Masse ein wenig abgekühlt ist, Folgendes dazugeben: die gedünsteten Zwiebelwürfel, Eier, klein geschnittene Petersilie, Mehl und Grieß sowie Gewürze. Mit feuchten Händen vermengen, zum Schluss die gerösteten Brotwürfel zugeben. Etwa zehn Knödel formen und für 20 Minuten in köchelndem Salzwasser kochen.
In wenigen Minuten steht jetzt das Essen auf dem Tisch. Was noch fehlt, ist das Feintuning der Sauce. Wer keinen Schnellkochtopf nutzt, hat es dabei ein wenig einfacher, weil er Flüssigkeit im Zweifelsfall während des Köchelns nachfüllen kann. Den Sauerbraten aus dem Topf holen und das, was bleibt, fein pürieren. Die restliche saure Sahne mit ein wenig Mehl vermischen, damit die Sauce andicken. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. In Scheiben geschnittenen Sauerbraten mit Semmelknödeln und der Bratensauce servieren. Nächster Schritt: Dieses Soulfood genießen.
PS: Ich muss zugeben, dass die Sauce bei meiner Mum hübscher aussieht. Ich habe mal nachgefragt und sie verzichtet wohl teils auf das Gemüse bzw. wenn sie es verwendet, siebt sie es heraus. Bei mir hat auch der Pürierstab alias der Mixer etwas versagt, geschmeckt hat es trotzdem.
Na, habt ihr nun auch Lust auf diese Form des Sonntagbratens? Dann auf in den Supermarkt, Sauerbraten kaufen. Ich liebe dieses Gericht.
Ein perfektes Essen für einen Sonntag
Liebe Grüße
Finde ich auch <3 Und die ganze Wohnung duftet dann so wohlig, einfach die perfekte Sonntagsstimmung.
Eines meiner absoluten Lieblingsgerichten. Ich kaufe jedoch mein Fleisch nicht im Supermarkt, sondern beim Metzger meines Vertrauens.!
Dann schmeckt es bestimmt noch besser :) Bei mir war es wenigstens der Edeka-Metzger und nicht der Discounter. Machst du den Sauerbraten denn genau so oder hast du noch einen anderen Kniff? Viele Grüße, Isabelle alias das ÜberSee-Mädchen
Dieser Article wurde erwähnt auf uebersee-maedchen.de
[…] Essen schmecken auch viele der traditionellen Beilagen. Wie wäre es mit Spätzle, Knödeln (ob Kartoffel– oder Semmelknödel) oder Kartoffelgratin? Für mich darf auch Gemüse nicht fehlen, ob in […]