Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024
Dieser Beitrag enthält Werbung für den Blauschimmelkäse Fourme d'Ambert
Manche Zutaten findet man als Kind ja nicht so verlockend. Blauschimmelkäse gehört dazu. Während meine Mum sich nur hin und wieder, aber dann leidenschaftlich Blauschimmelkäse aufs Brot geschmiert hat, war ich eher skeptisch. Der weiße Schimmel an einem Camembert fällt ja kaum auf, der blaue an einem Blauschimmelkäse dagegen schon. Und das soll schmecken? Heute weiß ich: Das schmeckt sogar ziemlich gut. Ich habe für den Anfang eine milde Sorte gewählt und mit Fourme d’Ambert erst ein Sandwich, dann einen Auflauf und zuletzt klassisch Pasta mit Käsesauce probiert. Dieses Sandwich mit frischem Spinat, gegrillter Paprika und zartem Schinken ist genau das richtige, um sich dieser Art von Käse vorsichtig zu nähern.
Die Annäherung begann vor wenigen Wochen. Da sah ich bei Verena von Nicest Things eine leckere Quiche und erfuhr, dass sie das schon als Kind geliebt hätte. Kurz später hatte ich eine Mail von Heimgourmet im Postfach, ob ich nicht Fourme d’Ambert probieren möchte. Von gar kein Blauschimmelkäse auf ein Kilogramm? Oh yes, ich probiere gerne etwas Neues. Und nach einer ersten Rezeptsuche auf Pinterest war ich mir sicher: Das wird lecker. Umso besser, dass ich frisches Toastbrot zuhause hatte und den Käse direkt in ein leckeres Sandwich packen konnte. Es ist ein Sandwich, wie es im Buche steht: Schmelzender Käse, dazu Gemüse und fluffiges Brot mit knackiger Kruste.
Blauschimmelkäse ist nicht gleich Blauschimmelkäse, das habe ich rasch gemerkt. Namentlich kannte ich zuvor nur Gorgonzola, doch der schmeckt nicht nur anders, sondern hat auch eine andere Geschichte: Fourme d’Ambert kommt aus dem Herzen Frankreichs, Gorgonzola dagegen aus Italien. Fourme d’Ambert hat außerdem deutlich weniger Fett: 27 Prozent, bei Gorgonzola sind es 47 Prozent. Die Käsemacher aus der französischen Stadt Ambert und Umgebung schreiben über sich selbst:
Die Fourme d’Ambert ist ein Blauschimmelkäse, der in der Auvergne in Höhenlagen zwischen 600 und 1600 Metern im Bergland … hergestellt wird. Die Reichhaltigkeit und die Biodiversität des Ursprungsgebiets verleihen dem Käse sein subtiles, würziges Aroma.
Wenn du die nächste Käseplatte vor dir hast, weißt du Bescheid. Da ist der Fourme d’Ambert häufig auch wegen seines milden Geschmacks vertreten – so kann man Blauschimmel jedermann schmackhaft machen. Noch mehr Fachwissen gefragt? In einem Laib Käse steckt ganz schön viel Milch: 20 Liter wärmebehandelte Rohmilch ergeben zwei Kilogramm Käse.
AOP ist die geschützte Ursprungsbezeichnung eines Produkts und steht für „Appellation d’Origine Protegée“. Damit wird garantiert, dass die Produkte aus ihrem Ursprungsgebiet kommen, wo sie schon lange verwurzelt sind. Im Fall von Fourme d’Ambert ist es so, dass er bereits im 9. Jahrhundert hergestellt wurde – also vor über 1000 Jahren! Nicht umsonst nennen die Erzeuger ihr Werk eine „Grand Dame“ der Käsewelt. Und weil sich die Käsebauern einer möglichst originalen Herstellung verschrieben haben, sollen die Milchkühe nur Gras aus der Region erhalten und mindestens 150 Tage pro Jahr auf der Weide verbringen.
Nicht nur die Käsearten unterscheiden sich voneinander, sondern auch die Schimmelformen.
Um den Blauschimmel zu erreichen, wird der Milch ein Pilz eingeimpft, der Freiraum und Sauerstoff für sein Wachstum benötigt.
Damit der Pilz genug Luft bekommt, wird der Käselaib beispielsweise mit einer langen Nadel eingestochen. So kann der Pilz sich im Käse ausbreiten. Nach mindestens 28 Tage Reifezeit ergibt das den Fourme d’Ambert mit seinem typischen blauen Edelschimmel, der den gesamten Laib durchzieht und ihm seinen besonderen Geschmack gibt. Weitere Fakten und auch Rezept-Ideen gibt es hier auf der Homepage der Erzeuger.
Vier Scheiben Toastbrot (wie es selbstgemacht gelingt, zeige ich hier), 120g Fourme d’Ambert, eine gegrillte Paprika (nach diesem Rezept schnell im Ofen gemacht), eine handvoll frischer Blattspinat, 40g Serranoschinken und etwas Olivenöl.
Fun Fact: Mit meinem Päckchen Käse habe ich ein Rezeptbüchlein mit einigen Ideen erhalten und dort findet sich ein ähnliches Rezept, wie ich es mir vorab herausgesucht hatte. Das Sandwich, was ich heute zeige, ist eine Mischung aus den vielen Ideen, die ich gefunden habe.
Da die Paprika ein wenig Zeit im Ofen braucht, beginnen wir am besten damit: Paprika halbieren, entkernen, waschen und mit der Haut nach oben auf ein Backblech legen. Der Backofen sollte 240 Grad Ober-/Unterhitze haben. Das Blech möglichst weit oben im Backofen platzieren, damit die Hitze direkt von oben kommt und die Haut schön grillt. Nach 15 Minuten wirft die Haut dunkle Blasen. Backofen ausschalten, Paprika in eine Plastiktüte geben und ein wenig abkühlen lassen – dann lässt sich die Haut leichter abziehen. Wenn es ganz schnell gehen muss, gelingt das Rezept auch mit einem Fertigprodukt.
Das Toastbrot falls nötig in Scheiben schneiden und auftoasten. Spinat waschen und grobe Stiele entfernen. Den Blauschimmelkäse in Scheiben schneiden. Falls du frische Paprika gegrillt hast, muss noch die Haut ab – wie das duftet! Dann das Toastbrot belegen, ich habe erst Schinken, dann Spinat, Paprika, den Käse und nochmal ein wenig Spinat geschichtet. Der Spinat sorgt auch als eine Art Trennschicht dafür, dass der Käse nicht nur in das Toastbrot schmilzt. Eine Pfanne erhitzen, etwas Olivenöl dazugeben und das Toast für etwa vier Minuten anbraten. Dann wenden und genießen: Der Käse ist geschmolzen, die Zutaten sind leicht warm und das Sandwich schmeckt einfach köstlich.
Wir haben zu zweit jeder einen Toast erst halbiert und dann genossen – so ist es eine üppige Zwischenmahlzeit oder mit einem Salat ein leichtes Abendessen.
Dank des milden Fourme d’Ambert schmeckt dieses Sandwich auch Blauschimmelkäse-Anfängern. Ein einfaches Sandwich-Rezept miit knackigem Gemüse und knusprigen Toastbrot.
einfach4 | Scheiben Toastbrot |
120 g | Fourme d’Ambert |
1 | gegrillte Paprika |
1 | handvoll frischer Blattspinat |
40 g | Serranoschinken |
etwas Olivenöl |
Dann verlinke @uebersee.maedchen auf Instagram.
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