Marmorkuchen ultra lecker & saftig nach Ottolenghi

15. November 2024
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Dieser Beitrag enthält nicht nur ein Rezept für den besten Marmorkuchen nach Ottolenghi, sondern auch unbezahlte Werbung: Das vorgestellte Buch ist ein Rezensionsexemplar des DK-Verlags.

Braucht es wirklich einen Briten mit israelischen Wurzeln, um den deutschen Klassiker Marmorkuchen besonders gut zu backen? Ja! Denn Yotam Ottolenghi hat nicht nur selbst eine Verbindung zu Deutschland (über seine Eltern, wie er sagt). Er hat mit Verena Lochmüller auch eine Deutsche in seinem Team, die ihm für sein neuestes Kochbuch „Comfort“ offenbar einige deutsche Klassiker eingeflüstert hat. Sie ist mit Helen Goh und Tara Wigley eine Co-Autorin des Buchs und so finden sich in dem Buch beispielsweise auch ein schwäbischer Kartoffelsalat (mit Brühe, was sonst). Und Ottolenghi schafft es, diesen Rezepten nicht nur ein internationales Publikum zu geben, sondern sie auch besonders lecker aufzutischen. Dieser Marmorkuchen ist der beste, der mir bisher untergekommen ist.

Marmorkuchen extra saftig nach Ottolenghi mit Eierlikör Rezept von ÜberSee-Mädchen Foodblog vom Bodensee Titel

Das könnte an der Mischung aus flüssiger Zartbitterschokolade und Kakaopulver liegen, die für die dunkle Färbung des Teigs sorgt. Oder an der Buttermilch, die den Teig besonders saftig macht – das hat sich schon bei diesen Muffins bewährt. Optional wird in dem Rezept für Marmorkuchen auch Eierlikör empfohlen – und den sollte man auf keinen Fall weglassen, denn der sorgt nochmal für extra Geschmack. Die restliche Zubereitung ist ziemlich Standard, die Zutaten hast du vielleicht schon zuhause: Butter, Mehl, Eier, Zucker, das war’s. Perfekt, wenn du am Tag des Gugelhupfs direkt loslegen möchtest, dafür gibt es am Ende dieses Beitrags noch viele weitere leckere Rezeptideen anderer Blogger.

Beim Topping kann man sich aussuchen, ob man es lieber opulent mag mit Schokokuvertüre und Streuseln oder klassisch mit Puderzucker. Ich habe mich für klassisch entschieden, der Kuchen überzeugt auch ohne Weiteres.

Marmorkuchen Gugelhupf, wie ihn Ottolenghi backt: So wird’s saftig

Puderzucker hat auch einen anderen Vorteil: Er hüllt einen weißen Mantel über die Spitzen, die meine geliebte Gugelhupf-Form uns vorenthalten hat. Ich habe den Kuchen innerhalb einer Woche zweimal gebacken – einmal zur Probe, einmal fürs Foto. Beide Male wollte ein Teil des Kuchens leider in der Form bleiben, was sicher an dieser liegt und nicht am Rezept. Beim zweiten Mal klappte es jedoch schon wesentlich besser.

Tipps, um Kuchen aus einer Aluguss-Form zu bekommen:

  • Fett: Wirklich jede Ecke der Form vor dem Backen fetten und mit Mehl bestäuben. Ich nutze etwas Butter auf einem Küchentuch (Kleenex/Zewa), da man damit jede Kante der Backform gut einfetten kann.
  • Ruhe: Nach dem Backen den Teig ruhen und erstmal etwas abkühlen lassen, nicht direkt stürzen.
  • Hitze: Falls sich der Marmorkuchen dann doch wehrt, ein Geschirrtuch mit heißem Wasser bedecken und anschließend auf die Gusseisen-Form legen, damit sich der Kuchen schneller löst.
  • Reinigen: Eine Aluguss-Form sollte nicht in die Spülmaschine, wasch sie am besten nur per Hand mit etwas Spülmittel und einem Lappen, der nicht zu sehr scheuert.
  • Wechsel? Falls alles nicht hilft: Beim nächsten Mal die Form wechseln* oder direkt eine Kuchenform aus Silikon* verwenden. Da kannst du den Kuchen einfacher herausstülpen – und es gelingen perfekte Schokoglasuren.

Die Vergangenheit beweist, dass Rührkuchen aus dieser Kuchenform auch mit zackigen Kanten gelingt, daher bekommt sie nochmal eine Chance. Der Marmorkuchen nach Ottolenghi war dennoch der beste, den mein Stiefvater jemals zu seinem Geburtstag bekommen hat. Und das will was heißen, denn er liebt Marmorkuchen!

Mit Marmorkuchen gemütlich machen: Das neue Kochbuch Comfort*

Eigentlich wollte ich das neue Werk von Ottolenghi mit einem herzhaften Gericht vorstellen. Probiert habe ich schon Pilz-Rahmen und die Pfannenlasagne (beides sehr lecker!), auf dem Blog zeigen wollte ich vielleicht auch die vietnamesischen Fleischbällchen oder Polenta mit Zucchini. Doch der Marmorkuchen passt letztlich bestens zum Motto des Kochbuchs: Es geht um Comfort, um Wohlfühlen. Und wann fühlen wir uns wohler als an einem Sonntagnachmittag mit Kuchen und den Liebsten?

Yotam Ottolenghi hat in den vergangenen Jahren besonders mit seiner Testkitchen für Kochbücher gesorgt und dabei die Grenzen des Kochens ausprobiert. Die Kombinationen waren wild, die Zutatenlisten lang – und die Ergebnisse köstlich, wie immer. Doch mir hatten es in dieser Zeit eher seine älteren Werke angetan wie Simple*, Flavour* oder Vegetarische Köstlichkeiten*. Das im Oktober 2024 erschienene Comfort* ist gewissermaßen eine Rückkehr an diese Wurzeln, das gilt nicht nur beim Format.

Das eine Comfort Food, das für alle taugt, gibt es nicht. … In diesem Buch bieten wir Gerichte, die zugleich anheimelnd und originell, vertraut und neu, bewährt und spannend sind.

Blick ins Kochbuch: „Comfort„* von Yotam Ottolenghi

  • Optik: Ottolenghis neuestes Werk kommt sehr farbenfroh daher, über die inneren Werte brauchen wir kaum sprechen. Die Gestaltung ist wie immer schick, die Bilder sind absolut ansprechend und zwei Lesebändchen verstärken die Freude.
  • Inhalt: Auf 320 Seiten gibt es über 100 Rezepte, die nach Zuhause und Geborgenheit schmecken sollen. Aufgeteilt sind sie in zehn Kapitel von Eierspeisen über Suppen, Gemüse, Hähnchen, Pasta bis zu süßen Sachen. Innerhalb kurzer Zeit finden sich darin zahlreiche leckere Ideen, die zum Ausprobieren auffordern. Einige davon sind wohlbekannt wie Bolognese, Lasagne, vietnamesische Fleischbällchen oder Marmorkuchen. Manchmal gibt es einen besonderen Kniff wie bei Fleischklößchen Stroganoff. Andere Rezepte sind etwas mutiger wie geschmorter Kohlrabi mit Oliven-Chimichurri. Die Rezepte klingen nicht nur gut, sondern auch machbar: Die Zutatenlisten sind im Vergleich zu früher etwas kürzer und weniger exotisch. Eine Zubereitungszeit gibt es nicht, aber die Beschreibungen sind gut und das Zutatenregister hilft.
  • Fazit: Bei Ottolenghi ist es ähnlich wie bei Jamie Oliver und jedes neue Werk ist ein potenzieller Neuzugang im Bücherregal. Bei Comfort* bin ich happy, dass es wieder alltagstauglicher geworden ist – und super lecker. Deshalb absolute Kaufempfehlung und ich gebe 5 von 5 Sternen.

Wer nach diesem leckeren Marmorkuchen mehr süße Rezepte des gelernten Konditors kennenlernen möchte, ist natürlich auch mit seinem etwas älteren Werk Sweets* gut beraten.

Marmorkuchen ultra saftig nach Ottolenghi

Buttermilch macht ihn herrlich saftig und Eierlikör besonders lecker: Dieser Marmorkuchen ist unwiderstehlich mit flüssiger Schokolade.

einfach
  • Vorbereitungszeit:
    20 Minuten
  • Backzeit:
    45 Minuten
  • Gesamtzeit:
    1 Stunden 5 Minuten

Zutaten

24 cm Springform
250 g weiche Butter
275 g Weizenmehl
285 g Zucker (wer es weniger süß mag, kann sicher etwas reduzieren)
170 ml Buttermilch
2 Vanilleschoten* bzw. deren Mark
2 Eier
2 Eigelb
2 TL Weinstein-Backpulver
0.5 TL Speisenatron
0.5 TL Salz
60 ml Eierlikör (optional
70 g Zartbitterschokolade
2 TL Backkakao*
etwas Puderzucker

Utensilien

Zubereitung

  1. Backofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Vanilleschoten auskratzen. Butter mit Zucker und Vanille für etwa fünf Minuten hell und cremig rühren. Das geht am besten bei mittlerer bis hoher Geschwindigkeit in einer Küchenmaschine, aber auch mit einem Handrührgerät.
  3. Mehl mit Backpulver, Natron und Salz vermischen. Eierlikör und Buttermilch in einem weiteren Gefäß, etwa einem hohen Glas, vermischen.
  4. Eier verquirlen und in drei bis vier Portionen in die Butter-Zucker-Creme einarbeiten. Die Creme sollte die Eier jeweils aufgenommen haben, bevor der nächste Teil kommt.
  5. Nun abwechselnd Mehlmischung und Buttermilch mit Eierlikör unterrühren. Jeweils kurz einarbeiten lassen. Fertig ist der helle Teig.
  6. Schokolade im Wasserbad* schmelzen, dann kurz abkühlen lassen. Mit Kakaopulver verrühren.
  7. Die Kuchenform gut einfetten und mit etwas Mehl bestäuben, damit der Teig später nicht dran klebt und sich der Marmorkuchen gut aus der Form lösen lässt.
  8. 430 g des Teigs abwiegen und in einer zweiten Schüssel mit der Schokomischung verrühren.
  9. Nun den Teig in die Form klecksen: Erst heller Teig, dann in die Lücken dunkler Teig. Immer abwechselnd und rundherum verteilen, bis kein Teig mehr übrig ist. Die Oberseite glatt streichen. Nun für den Marmoreffekt einen Holzspieß spiralförmig durch den Teig ziehen – nur einmal!
  10. Marmorkuchen für 30 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 170 °C reduzieren, den Kuchen drehen und für 15 weitere Minuten backen. Stäbchenprobe machen – es sollte kein Teig mehr am Stäbchen kleben. Falls doch, für weitere fünf bis zehn Minuten backen.
  11. Anschließend aus dem Ofen holen und abkühlen lassen. Dann stürzen und mit Puderzucker oder Schokoguss verzieren.

Notizen

Alle Zutaten sollten zimmerwarm sein, das gilt besonders für Butter, Eier und Buttermilch.

Wie findest du das Rezept?

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*Affiliate-Link

Die Gugelhupfform hat einen Durchmesser von 24 cm – es handelt sich nicht, wie in der Rezeptkarte angegeben, um eine Springform.

Dieser saftige Marmorkuchen schmeckt übrigens nicht nur am ersten Tag nach dem Backen, sondern auch am zweiten, dritten und vierten. Der einfache schnelle Rührkuchen schmeckt Kindern (dann gerne ohne Eierlikör) genauso wie älteren Menschen, Freunden ebenso wie Familie. Habe ich getestet und von allen gab es einen Daumen hoch. Und die Frage, ob das Rezept bald auf dem Blog ist. Here you go.

Tag des Gugelhupfs: Es gibt noch viel mehr als Marmorkuchen

Die liebe Tina vom Blog Food&Co. hat wie jedes Jahr eine wahre Gugelhupf-Parade ins Leben gerufen und das obwohl sie in diesem Jahr gar keine Zeit hatte, selbst einen Gugelhupf zu backen. Ich habe über die Jahre immer wieder ein Rezept zum offiziellen Tag des Gugelhupfes am 15. November entwickelt und bin damit nicht allein, sondern im Kreis so vieler anderer toller Blogger. Deshalb klickt doch mal bei ihnen vorbei:

Über mich

Hallo, ich bin Isabelle, 33 Jahre alt und lebe in Konstanz am schönen Bodensee. Auf meinem Blog ÜberSee-Mädchen.de zeige ich vor allem einfache Rezepte für leckeres Essen. Meine Kochkarriere begann mit der Sehnsucht nach Heimatküche wie Grießklöschensuppe oder schwäbischen Wurstspätzle. Seitdem habe ich viele Stunden in der Küche verbracht und allerlei Köstlichkeiten ausprobiert. Sieh dich ein wenig um und lass es dir schmecken.

31 Kommentare

  1. Liebe Isabelle,
    der sieht super gut aus und klingt ganz hervorragend! Er ist dir richtig gut gelungen, in dieser tollen Form!
    Da hätte ich nun gerne ein Stück!
    Liebste Grüße von Martina

  2. Liebe Isabelle,

    Was für ein wunderschöner Kuchen, eine großartige Form und die Buchempfehlung klingt auch fantastisch! Einfach alles zusammen ein echter Genuss – vielen lieben Dank für die Inspiration!

    Herzliche Grüße

    Susan

  3. Ein Traum von einem Gugelhupf hast du da gezaubert. Die wunderschöne Backform habe ich auch, nur klappt das Stürzen mal besser mal schlechter bei mir. Als Fan von Ottolenghi und Buttermilch im Kuchen, ist dein Rezept bereits zum Nachbacken auf der Liste gelandet.
    Liebe Grüße
    Tina

    1. Danke dir, liebe Tina. Ich hatte jetzt auch eine Phase, wo es schlechter geklappt hat, aber jetzt kenne ich ein paar Tricks und entlocke den Teig dann doch.

  4. Diesen leckeren Marmor-Gugelhupf muss ein Gedicht sein. Die Zutaten hören sich sososo gut an. Ich habe mir das Rezept sofort abgespeichert und werde ihn auf jeden Fall ausprobieren.

    Viele Grüße
    Michael

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