Dieser Beitrag enthält nicht nur ein Rezept für köstliches Rehragout zu Pasta, sondern auch unbezahlte Werbung: Das vorgestellte Buch ist ein Rezensionsexemplar des LV.Buch-Verlags.
Hast du dich kulinarisch auch auf den Herbst gefreut? Der Abschied von all den Beeren und Tomaten fällt schwer, doch auch in der Zeit danach gibt es so viel Leckeres zu genießen. Eines davon ist Wildfleisch und das gelingt nicht nur Profi-Köchen im Restaurant, sondern auch zuhause. Und das wirklich lecker und ohne Stress! Dieses Rezept für Rehragout beispielsweise ist so leicht gemacht wie ein Ragu alla bolognese und kann sicher beim Partner, Freunden und Familie punkten. Mit dem Rezept kannst du auch bei Gästen überzeugen – und gut vorbereiten lässt es sich auch noch. Denn das Fleisch wird in einer würzigen Sauce schön weich geschmort, dazu kommt etwas knackiges Gemüse. Ewig dauert es dennoch nicht, nach nicht einmal zwei Stunden steht es auf dem Tisch – oder parat, bis die Gäste da sind.
Ich habe das Rehragout mit Tortiglioni getestet, wie es im Ursprungsrezept empfohlen wird, werde beim nächsten Mal aber auf Tagliatelle setzen. Damit lässt es sich noch besser genießen. Das Rezept stammt aus dem Buch „Einfach mal Wild“* von Martin Kintrup und Merle Weidemann, das mir der Verlag LV.Buch zur Verfügung gestellt hat. Es ist mein zweites Wildkochbuch nach „Fuchsteufelswild„*, doch wesentlich alltagstauglicher. Wenn da nicht ein Problem wäre: Wo bekommt man eigentlich gutes Wildfleisch her?
Wild wird oft mit dem Herbst verknüpft, doch ähnlich wie bei Wirsing ist das eigentlich ein Trugschluss. Denn Wildtiere haben zwar eine Schonzeit, während der sie nicht geschossen werden dürfen, doch die reicht nur von Februar bis Mai (je nach Art). Das bedeutet umgekehrt, dass wir uns ziemlich viele Monate im Jahr die leckersten Wildgerichte schmecken lassen können. Wenn wir das nötige Fleisch dafür zu kaufen bekommen. Das war nämlich gar nicht so einfach, mein Supermarkt um die Ecke konnte da Ende Oktober nicht helfen. Anfang November wurde ich beim zweiten Anlauf in einem größeren Supermarkt fündig, allerdings gab es kaum Auswahl. DIe Verkäuferin meinte, die Saison starte eben erst.
Zum Glück hatte ich das Kochbuch mitgenommen und konnte dann direkt umschwenken von Wildburgern, die ich eigentlich kochen wollte, auf Rehragout. Aber künftig schaue ich mich für Wildfleisch bei Wildfleisch bei DonCarne* um. Da habe ich in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht und es gibt z.B. Wildburger-Patties oder Rehgulasch. Alternativ wird man mit etwas Glück auch im Tiefkühlregal des Supermarkts fündig.
Der Anstoß, mich mal wieder an einem Wildgericht zu versuchen, war das Buch „Einfach mal Wild“. Es ist das zweite Buch von Autor Martin Kintrup zu dem Thema. Er hat nicht nur eine Vorliebe für Wildgerichte sondern auch für Nachhaltigkeit. Da die Tiere ihr Leben lang in der freien Natur leben und dann in diesem Umfeld geschossen werden, schätzen viele Menschen Wildfleisch als besonders hochwertiges Fleisch, das man mit besserem Gewissen essen kann.
Die Betonung bei „Einfach mal Wild“ liegt übrigens auf einfach, denn es sollen einsteigerfreundliche Gerichte sein mit um die 30 Minuten Arbeitszeit. Das hat geklappt. Und nebenher hat der Autor auch noch mit dem angestaubten Image von Wildgerichten aufgeräumt.
Das Kochbuch „Einfach mal Wild“* hat es schwer in einem Herbst, wo z.B. auch Yotam Ottolenghi sein neues Werk „Comfort“* herausbringt – eine Rezension dazu kommt schon ganz bald. Doch nachdem meine Mum in Comfort geblättert (und gefühlt alle Seiten markiert) hat, kam auch das Wildkochbuch zu Ehren. „Das ist aber auch ein kleiner Schatz“, meinte sie. Und dem kann ich nur zustimmen. Auf einen leckeren Herbst.
Da ich nur 800 Gramm Rehgulasch bekommen habe, habe ich die Mengen im Ursprungsrezept etwas angepasst.
Stressfrei etwas besonders Leckeres mit Wild genießen, das geht mit diesem Rezept für Rehragout. Das kocht sich fast allein, genial zu Pasta!
einfach800 g | Rehgulasch |
1 | Zwiebel |
2 | Knoblauchzehen |
2 EL | Butterschmalz |
125 g | Speckwürfel oder -streifen |
2.5 TL | Zucker |
200 ml | trockener Rotwein |
400 ml | Tomaten (ich mag sie stückig aus der Dose) |
300 ml | Wildfond* |
3 | Lorbeerblätter |
1 | Zimtstange |
3 | Gewürznelken |
1 | rote Paprika |
2 | Karotten (ca. 150 g) |
2 | Stangen Staudensellerie |
2 EL | Aceto balsamico |
etwas frischer Parmesan | |
500 g | Pasta, gerne Tagliatelle wie diese* |
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Das Rehragout ist denkbar einfach gemacht, denn die eigentliche Zubereitung dauert nur 30 Minuten. Dann ist das Fleisch in Würfel geschnitten und mit Zwiebeln und Knoblauch angebraten. Nach kurzem Karamellisieren wird es mit Rotwein, Tomaten und Fond angegossen und darf dann für 90 Minuten weich köcheln. Zimt, Lorbeer und Nelken sorgen für extra viel Geschmack – und allein der Duft ist unglaublich, der während des Schmorens durch die Wohnung wabert. Währenddessen hast du theoretisch genug Zeit, selbst Pasta zu machen – das gelingt ja einfacher als man oft denkt. Du kannst auch kurz vor Schluss fertige Pasta kochen, ich würde beim nächsten Mal auf Tagliatelle setzen.
Währenddessen ist auf jeden Fall genug Zeit, um Paprika, Karotte und Staudensellerie in Würfel zu schneiden und anzubraten. Dieses Gemüse kommt dann halb in die Sauce, aber erst kurz bevor sie fertig ist, und halb über den Teller. So bleibt es schön knackig, eine tolle Idee! Fehlt nur noch etwas Parmesan zum Drüberstreuen, fertig ist ein wirklich leckeres Abendessen für Freunde, Familie oder Gäste.
PS: Während ich diesen Beitrag geschrieben habe, haben die Köchinnen Zora und Hanna im Podcast „Doppelrahmstufe“ von Wildfleisch geschwärmt. Dem kann ich nur zustimmen.
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