Taboulé – so gelingt der köstliche Salat mit viel Petersilie und wenig Bulgur

29. Januar 2025
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Während Deutsche meistens nur ein paar Blättchen Petersilie in ihren Gerichten versenken oder sie sogar eher dekorativ darüber streuen, gibt es in der orientalischen Küche sehr viel mehr von dem grünen Kraut. Es gibt sogar Petersiliensalat, der fast nur aus dem Kraut besteht. Mag komisch klingen, schmeckt aber wirklich großartig und hört auf den Namen Taboulé. Auch wenn wir Deutschen dazu tendieren, es als Couscous-Salat oder Bulgur-Salat zu bezeichnen, wird es in der libanesischen und syrischen Küche traditionell mit viel Petersilie zubereitet. In Zahlen brauchst du auf 100 Gramm Petersilie nur 20 Gramm Bulgur. Kein Couscous, sondern den gröberen großen Bruder Bulgur. Und die Menge passt wirklich. Ich habe anfangs etwas mehr gekocht und dann gemerkt, dass es damit kein traditionelles Taboulé mehr wäre.

Taboulé Petersiliensalat mit Bulgur Rezept von ÜberSee-Mädchen Foodblog vom Bodensee

Taboulé hat übrigens einen eigenen Wikipedia-Eintrag, in dem bereits die grobe Zubereitung genannt wird:

Taboulé besteht aus glatter Petersilie und feinem Bulgur sowie aus Tomaten, Frühlingszwiebeln oder Schalotten, Olivenöl, etwas Wasser und Zitronensaft. Auch Gurke und Paprika findet man im Taboulé, je nach der regionalen Abwandlung des Rezeptes. Zusätzlich gewürzt wird Taboulé mit frischer Pfefferminze sowie Salz und Pfeffer. Als weitere Zutat bietet sich Feta … an. Wikipedia

Die Details habe ich mir bei Rafik abgeschaut, dessen Blog Bistrobadia ist schon länger schätze. Die besten orientalischen Rezepte hat er in ein Buch gepackt: Levante, das Kochbuch mit 125 orientalischen Rezepten*. Ich habe das Werk bei einem Weihnachtsgewinnspiel vor einem Jahr geschenkt bekommen und bin immer noch ganz begeistert davon. Deshalb war klar, wo ich fündig werde bei der Suche nach weiteren Zutaten für eine Falafel Bowl. Ich hatte Sesam-Falafel aus der Heißluftfritteuse gemacht – übrigens ganz ähnlich wie sie in dem Buch zubereitet werden – und wollte sie mit einigen anderen orientalischen Zutaten servieren. Die Wahl fiel auf den erfrischenden Petersiliensalat Taboulé, viel mehr braucht es dann nicht.

Und falls du keine Falafel parat hast, schmeckt Taboulé natürlich auch anderweitig kombiniert: mit Fisch, mit Fleisch, oder mit anderen Vorspeisen einer Mezze-Platte.

Taboulé einfach authentisch selbst kochen: Petersiliensalat Rezept

Die Frage, welche Petersilie du verwenden solltest, ist schnell geklärt: Krause Petersilie ist eigentlich nie eine gute Idee. Ich dachte lange, dass sie nur in Deutschland üblich ist, doch tatsächlich ist die Pflanze im Mittelmeerraum verbreitet. Für Taboulé nehmen wir aber die glatten Blätter, denn sie schmecken intensiver und sorgen für eine schönere Konsistenz. Am besten und günstigsten gibt es die in einem türkischen Supermarkt, alternativ gibt es bei Lidl häufig auch einen größeren Bund Petersilie. Auch die anderen Zutaten findest du in jedem Supermarkt oder Discounter.

Zubereitet ist das Taboulé dann ziemlich schnell. Denn es wird einfach alles ziemlich klein geschnitten – am besten per Hand mit einem scharfen Messer, alternativ kurz in einem Blitzhacker. Aber dann wirklich nur kurz! Währenddessen darf der Bulgur etwas garen. Und das Dressing aus Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer ist dann flott zusammengerührt. Deshalb haben wir nicht nur kaum Aufwand, um zu diesem Petersiliensalat zu kommen, sondern umso mehr Zeit, um in dem tollen Kochbuch zu stöbern.

Kurzer Blick ins Kochbuch: Levante* von Rafik Halabi

Weißt du, was die Levante bezeichnet? Gemeint ist das, was wir landläufig unter dem Nahen Osten oder Orient verstehen, wie das Bundeszentrum für Ernährung festhält. Diese Region umfasst die heutigen Länder Israel, Libanon, Jordanien, Syrien, Nordägypten und Irak – und damit viele Köstlichkeiten, die sich beispielsweise bei einer Mezze-Platte genießen lassen.

  • Optik: Schon beim ersten Durchblättern versetzen die Rezepte direkt in die Levante-Region, denn Rafik Halabi hat einen bemerkenswert schönen Fotostil, womit jeder Teller aussieht als ob er im Schatten eines schönen Sommertages aufgenommen wurde. Zu jedem Rezept gibt es ein Bild und einen einführenden Text, der Aufbau ist klassisch. Und ein Lesebändchen gibt es auch.
  • Inhalt: Das Levante-Kochbuch* ist klassisch aufgebaut und unterteilt in Mezze (also Vorspeisen), Hauptgerichte, Süßes und Basics. Einige der Rezepte sind auch klassisch – im positivsten Sinne. Denn Muhammara, Çilbir pochierte Eier auf Joghurtsauce, Hähnchenspieße vom Grill oder Falafel schmecken immer. Doch das Kochbuch bietet auch Rezepte, von denen man noch nicht so oft gehört hat. Zum Beispiel Bulgursalat mit gerösteter Paprika und Aubergine, Perlcouscoussalat mit roter Bete, Harissa-Lachs aus dem Ofen oder gefüllte Teigtaschen in Joghurtsauce. Vieles sind Familienrezepte, manches wie Fish and Za’atar Chips oder das dekonstruierte Baklava sind aber eine persönliche Interpretation. Ein Vorteil: Die meisten Zutaten sind im Supermarkt zu bekommen, den Rest bekommt man sicher online. Die Zubereitungszeit wird nicht extra angegeben, allerdings sind die Rezepte gut beschrieben. Und das Rezeptregister hilft, das passende Rezept zu finden – allerdings in Grenzen, denn die pochierten Eier findet man beispielsweise nicht unter E wie Ei und auch nicht unter J wie Joghurt.
  • Fazit: Rafiks Kochbuch Levante* ist eine tolle Einführung in die orientalische Küche mit vielen Favoriten, die wir in Restaurants oder Imbissen schon lieben gelernt haben. Es enthält aber auch ganz neue Facetten dieser leckeren Küche. Das Buch ist mit 45 Euro nicht günstig, aber man merkt, wie viel Wissen, Arbeit und Liebe darin stecken. Daher 5 von 5 Sternen

Taboulé ist eines der ersten Rezepte im Levante-Kochbuch. Neben der klassischen Version gibt es auch eine Winter-Version – allerdings mit viel weniger Petersilie, dafür mit Kohl, Kichererbsen und Hackfleisch als Hauptgericht. Wir fangen erstmal mit dem bewährten Klassiker an.

Taboulé Petersiliensalat wie im Orient

So schön würzig! Taboulé ist in der Levante-Küche ein sehr beliebter Petersilienalat bei Vorspeisen/Mezze oder als Beilage. So gelingt er ganz einfach.

einfach
  • Vorbereitungszeit:
    20 Minuten
  • Gesamtzeit:
    20 Minuten

Zutaten

2 Portionen
100 g frische Petersilie
1 Stängel frische Minze
1 Schalotte, alternativ kleine rote Zwiebel
2 Tomaten
20 g feiner Bulgur
3 EL Zitronensaft
30 ml Olivenöl
1 Prise Zimt

Zubereitung

  1. Bulgur garen, indem du ihn mit kochendem Wasser übergießt und für etwa zehn Minuten ziehen lässt.
  2. Bei Petersilie und Minze die Blätter von den Stielen befreien, die Blätter fein hacken. Die Zwiebel sehr fein hacken. Tomaten fein würfeln und alles miteinander vermischen.
  3. Bulgur abgießen und zur Petersilie geben.
  4. Zitrone auspressen und den Saft mit Olivenöl sowie Salz, Pfeffer und Zimt vermischen.
  5. Nun kommt alles zusammen: Salat mit Dressing durchheben, bis sich alles gut verbunden hat. Abschmecken und ggf. nachwürzen.

Notizen

Taboulé schmeckt am besten, wenn der Petersiliensalat kurz durchziehen konnte. Er hält sich problemlos über Nacht im Kühlschrank.

Wie findest du das Rezept?

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*Affiliate-Link

Taboulé wird laut Rafik traditionell in kleinen Salat- oder frischen Kohlblättern gegessen. Ich gabel ihn lieber direkt pur, genieße ihn als Beilage oder Zutat einer Bowl oder wickel ihn in einen Wrap. Die Portionsgröße ist übrigens sehr subjektiv bei diesem Petersiliensalat. Mit dem Rezept erhältst du zwei recht große Portionen.

Über mich

Hallo, ich bin Isabelle, 33 Jahre alt und lebe in Konstanz am schönen Bodensee. Auf meinem Blog ÜberSee-Mädchen.de zeige ich vor allem einfache Rezepte für leckeres Essen. Meine Kochkarriere begann mit der Sehnsucht nach Heimatküche wie Grießklöschensuppe oder schwäbischen Wurstspätzle. Seitdem habe ich viele Stunden in der Küche verbracht und allerlei Köstlichkeiten ausprobiert. Sieh dich ein wenig um und lass es dir schmecken.

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