Während Deutsche meistens nur ein paar Blättchen Petersilie in ihren Gerichten versenken oder sie sogar eher dekorativ darüber streuen, gibt es in der orientalischen Küche sehr viel mehr von dem grünen Kraut. Es gibt sogar Petersiliensalat, der fast nur aus dem Kraut besteht. Mag komisch klingen, schmeckt aber wirklich großartig und hört auf den Namen Taboulé. Auch wenn wir Deutschen dazu tendieren, es als Couscous-Salat oder Bulgur-Salat zu bezeichnen, wird es in der libanesischen und syrischen Küche traditionell mit viel Petersilie zubereitet. In Zahlen brauchst du auf 100 Gramm Petersilie nur 20 Gramm Bulgur. Kein Couscous, sondern den gröberen großen Bruder Bulgur. Und die Menge passt wirklich. Ich habe anfangs etwas mehr gekocht und dann gemerkt, dass es damit kein traditionelles Taboulé mehr wäre.
Taboulé hat übrigens einen eigenen Wikipedia-Eintrag, in dem bereits die grobe Zubereitung genannt wird:
Taboulé besteht aus glatter Petersilie und feinem Bulgur sowie aus Tomaten, Frühlingszwiebeln oder Schalotten, Olivenöl, etwas Wasser und Zitronensaft. Auch Gurke und Paprika findet man im Taboulé, je nach der regionalen Abwandlung des Rezeptes. Zusätzlich gewürzt wird Taboulé mit frischer Pfefferminze sowie Salz und Pfeffer. Als weitere Zutat bietet sich Feta … an. Wikipedia
Die Details habe ich mir bei Rafik abgeschaut, dessen Blog Bistrobadia ist schon länger schätze. Die besten orientalischen Rezepte hat er in ein Buch gepackt: Levante, das Kochbuch mit 125 orientalischen Rezepten*. Ich habe das Werk bei einem Weihnachtsgewinnspiel vor einem Jahr geschenkt bekommen und bin immer noch ganz begeistert davon. Deshalb war klar, wo ich fündig werde bei der Suche nach weiteren Zutaten für eine Falafel Bowl. Ich hatte Sesam-Falafel aus der Heißluftfritteuse gemacht – übrigens ganz ähnlich wie sie in dem Buch zubereitet werden – und wollte sie mit einigen anderen orientalischen Zutaten servieren. Die Wahl fiel auf den erfrischenden Petersiliensalat Taboulé, viel mehr braucht es dann nicht.
Und falls du keine Falafel parat hast, schmeckt Taboulé natürlich auch anderweitig kombiniert: mit Fisch, mit Fleisch, oder mit anderen Vorspeisen einer Mezze-Platte.
Die Frage, welche Petersilie du verwenden solltest, ist schnell geklärt: Krause Petersilie ist eigentlich nie eine gute Idee. Ich dachte lange, dass sie nur in Deutschland üblich ist, doch tatsächlich ist die Pflanze im Mittelmeerraum verbreitet. Für Taboulé nehmen wir aber die glatten Blätter, denn sie schmecken intensiver und sorgen für eine schönere Konsistenz. Am besten und günstigsten gibt es die in einem türkischen Supermarkt, alternativ gibt es bei Lidl häufig auch einen größeren Bund Petersilie. Auch die anderen Zutaten findest du in jedem Supermarkt oder Discounter.
Zubereitet ist das Taboulé dann ziemlich schnell. Denn es wird einfach alles ziemlich klein geschnitten – am besten per Hand mit einem scharfen Messer, alternativ kurz in einem Blitzhacker. Aber dann wirklich nur kurz! Währenddessen darf der Bulgur etwas garen. Und das Dressing aus Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer ist dann flott zusammengerührt. Deshalb haben wir nicht nur kaum Aufwand, um zu diesem Petersiliensalat zu kommen, sondern umso mehr Zeit, um in dem tollen Kochbuch zu stöbern.
Weißt du, was die Levante bezeichnet? Gemeint ist das, was wir landläufig unter dem Nahen Osten oder Orient verstehen, wie das Bundeszentrum für Ernährung festhält. Diese Region umfasst die heutigen Länder Israel, Libanon, Jordanien, Syrien, Nordägypten und Irak – und damit viele Köstlichkeiten, die sich beispielsweise bei einer Mezze-Platte genießen lassen.
Taboulé ist eines der ersten Rezepte im Levante-Kochbuch. Neben der klassischen Version gibt es auch eine Winter-Version – allerdings mit viel weniger Petersilie, dafür mit Kohl, Kichererbsen und Hackfleisch als Hauptgericht. Wir fangen erstmal mit dem bewährten Klassiker an.
So schön würzig! Taboulé ist in der Levante-Küche ein sehr beliebter Petersilienalat bei Vorspeisen/Mezze oder als Beilage. So gelingt er ganz einfach.
einfach100 g | frische Petersilie |
1 | Stängel frische Minze |
1 | Schalotte, alternativ kleine rote Zwiebel |
2 | Tomaten |
20 g | feiner Bulgur |
3 EL | Zitronensaft |
30 ml | Olivenöl |
1 | Prise Zimt |
Taboulé schmeckt am besten, wenn der Petersiliensalat kurz durchziehen konnte. Er hält sich problemlos über Nacht im Kühlschrank.
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Taboulé wird laut Rafik traditionell in kleinen Salat- oder frischen Kohlblättern gegessen. Ich gabel ihn lieber direkt pur, genieße ihn als Beilage oder Zutat einer Bowl oder wickel ihn in einen Wrap. Die Portionsgröße ist übrigens sehr subjektiv bei diesem Petersiliensalat. Mit dem Rezept erhältst du zwei recht große Portionen.
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