Als Foodie macht man ja einige komische Dinge: Beim Shoppen wandern nicht nur Sommerklamotten in die Einkaufstasche, sondern auch hübsche Teller und Servietten. Genau genommen sogar mehr Props als Klamotten, denn dieser Bereich ist deutlich übersichtlicher. Bei meinem letzten Ausflug habe ich in unserer Nähe einen TK Maxx entdeckt und dort wartete er auf mich: Ein schwarzer, gusseiserner Topf. Bereits beim Foodbloggercamp in Reutlingen habe ich einen Ausflug in den Laden gemacht und bin stark geblieben. Nicht so dieses Mal, der Topf musste mit. Also trug ich den Gusstopf ein wenig durch die Fußgängerzone (klingt so viel leichter als es war) und weihte ihn wenig später ein. Denn weshalb ich den Topf gekauft habe, ist besonders ein Rezept: Brot ohne Kneten, auch bekannt als no-knead-bread.
Das Brot ohne Kneten lacht mich seit Monaten, ja Jahren!, bei zahlreichen Blogs und Pinterest an. Alles, was bisher gefehlt hat, war der Topf. Und ja, als Foodie kauft man auch mal einen Topf nur wegen eines einzigen Rezepts, denn das Brot sah so einfach und fluffig aus. So viel sei verraten: Ist es auch, der Kauf hat sich gelohnt. Und jetzt durchstöbere ich das Internet nach anderen Rezepten, die sich mit Gusstopf anbieten (wer hat Tipps?). Bis dahin lasse ich euch mein Einsteiger-Rezept für No-knead-bread da, probiert es unbedingt aus.
Zutaten für ein Brot ohne Kneten (No-knead-bread):
400g Weizenmehl, 1,5 Teelöffel Salz, ein halber Teelöffel Trockenhefe und 360ml Wasser in Raumtemperatur. Das war es schon! Außerdem einen gusseisernen Topf, der richtig heiß werden kann. Meiner sieht so aus (*Affiliate-Link), von einer anderen Marke und bei TK Maxx hat er mich nur 30 Euro gekostet. Und: Da der Teig am besten über Nacht gart, braucht er ein paar Stunden Ruhe.
Und wie schon bei meinem Körnermüsli nach Familienrezept gilt: Rezepte, die nur für einen eingeschränkten Nutzerkreis möglich sind, finde ich eigentlich blöd. Deshalb lasse ich euch ein paar Alternativen da, falls ihr keinen schweren Topf mehr kaufen möchtet: Diese Rezepte für Brötchen und Körner-Kastenbrot kommen ohne extra Form aus.
Apropos: Fragt nicht, was mein Liebster über den Neuzuwachs denkt, denn unsere Küche ist wirklich nicht groß. Das No-knead-bread hat er aber gerne gegessen.
Für das Brot ohne Kneten in einer großen Rührschüssel alle Zutaten miteinander verrühren. Dabei zuerst die trockenen Zutaten nehmen und anschließend das Wasser zugeben. Die Masse sollte gerade so an einen Teig erinnern, im Zweifelsfall noch einige Esslöffel Wasser dazu geben. Die Schüssel abdecken und an einem warmen Ort über Nacht ruhen lassen – ideal sind 12 bis 18 Stunden. Normalerweise stelle ich Hefeteige zum Gehen ja in den Ofen. In diesem Fall habe ich ihn nur in eine Ecke ohne Zugluft gestellt und mich am nächsten Morgen über den aufgegangenen Teig gefreut.
Ofen auf 230 Grad vorheizen und den Topf im heißen Ofen für 30 Minuten warm werden lassen. Kurz vor Ende dieser Zeit den Teig aus der Schüssel nehmen und einmal in Mehl wälzen – das Brot ohne Kneten muss dabei aber tatsächlich nicht geknetet werden! Es soll lediglich bemehlt und ein wenig rund gewirkt werden. Dann auf ein Backpapier und in den heißen Topf geben, anschließend kommt das Brot ohne Kneten in den Ofen. Dabei aufpassen, dass ihr den Topf nicht berührt, denn er ist sehr heiß. Für 30 Minuten mit Deckel backen, für nochmal 15 Minuten ohne. Ich habe gegen Ende der Backzeit regelmäßig nachgesehen, damit das no-knead-bread nicht zu dunkel wird.
Das war es schon, fertig ist ein wirklich leckeres, fluffiges Brot ohne Kneten. Das gibt es jetzt öfter, denn dieses Basic-Rezept werde ich in der nächsten Zeit auch mit anderem Mehl und Extras wie Zwiebeln und Speck probieren. Inspirieren lasse ich mich da zum Beispiel von den Broten hier bei Geniesserle.
PS: Es ist so, so schade, dass das Foodbloggercamp vor dem Aus steht und Anfang Juli vorerst zum letzten Mal stattfindet. Ich war drei Mal dabei (den Bericht von 2016 findet ihr zum Beispiel hier) und habe es so genossen, mit Gleichgesinnten zu sprechen, zu kochen und zu backen. Ich kann im Juli leider nicht, doch falls jemand von euch möchte: Letzte Chance.
No-knead-bread – Brot ohne Kneten aus dem Gusstopf
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Vorbereitungszeit: 15 Minuten -
Kochzeit: 30 Minuten -
Gesamtzeit: 45 Minuten
Zutaten
400 g | Weizenmehl |
1.5 TL | Salz |
0.5 TL | Trockenhefe |
360 ml | Wasser in Raumtemperatur |
Zubereitung
- In einer großen Rührschüssel alle Zutaten miteinander verrühren, dabei zuerst die trockenen Zutaten nehmen und anschließend das Wasser zugeben. Die Masse sollte gerade so an einen Teig erinnern, im Zweifelsfall noch einige Esslöffel Wasser dazu geben.
- Die Schüssel abdecken und an einem warmen Ort über Nacht gehen lassen – ideal sind 12 bis 18 Stunden.
- Ofen auf 230 Grad vorheizen und den Topf im heißen Ofen für 30 Minuten warm werden lassen.
- Kurz vor Ende dieser Zeit den Teig aus der Schüssel nehmen und einmal in Mehl wälzen – das Brot ohne Kneten muss dabei aber tatsächlich nicht geknetet werden! Es soll lediglich bemehlt und ein wenig rund gewirkt werden.
- Auf einem Backpapier in den heißen Topf und dann in den Ofen geben.
- Für 30 Minuten mit Deckel backen, für nochmal 15 Minuten ohne.
Du hast das Rezept ausprobiert?
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14 Kommentare
Dila vs. Kitchen
29. Juni 2017 um 09:49Liebe Isabell, dein Brot sieht soooo toll aus. Genau so muss ein No-Knead-Bread sein. Ich glaube, ich setz mir heute Abend direkt auch wieder einen Teig an. Meins backe ich ja übrigens im Römertopf. Der aus der GoodieBag vom Foodbloggercamp in Reutlingen 2015 ;)
Liebe Grüße aus Stuttgart
Moni
Isabelle
29. Juni 2017 um 20:37Oh das freut mich sehr <3 Erinnere mich nicht an den Römertopf – den könnte ich jetzt auch gut gebrauchen, doch mein Freund hat ihn verschenkt ohne zu fragen -.- Ganz lieben Gruß vom See nach Schwaben!
geniesserle
29. Juni 2017 um 10:04Boah! Das Brot sieht ja super gelingen aus! Ein wahrer Augenschmaus … und weisst Du was mir besonders gefällt? Das Du Dich von meinen Brotrezepten inspirieren lässt!
Viele Grüsse übern See
Britta
Isabelle
29. Juni 2017 um 20:36Liebe Britta, deine Brote sehen aber auch einfach zu gut aus <3
Butter-Brot
10. Juli 2017 um 17:54Das Brot ist dir wirklich gelungen. Sieht sehr lecker aus :)
Isabelle
10. Juli 2017 um 21:40Danke, und das von einem Profi :)
Gudrun Grasberger
16. Juli 2017 um 10:49Hallo:-) bist du dir ganz sicher mit den Mengenangaben? Erscheint mir viel zu viel Wasser – das hat nicht funktioniert :-(
Isabelle
16. Juli 2017 um 11:21Hallo Gudrun, oh Mist da habe ich mich beim Umrechnen wirklich vertippt, das ist natürlich viel zu viel! Ich habe es schon korrigiert, es müssen 360ml sein, also halb so viel. Tut mir Leid, dass das Rezept deshalb bei dir nicht geklappt hat :(
Sandra
4. Januar 2018 um 12:22Sag mal, läuft der Teig nicht aus der Schüssel, wenn er so lang geht?
Isabelle
7. Januar 2018 um 01:55Hallo Sandra, ich nehme immer eine etwas größere Schüssel und mir ist der Teig noch nie übergelaufen :) Viele Grüße, Isabelle
Simone
13. März 2019 um 10:00Hallöchen könnte ich es auch ohne Topf als Brötchen backen? Lg
ÜberSee-Mädchen
14. März 2019 um 21:51Hallo liebe Simone, das habe ich noch nicht getestet, der Topf sorgt für die entsprechende Hitze und eine knusprige Kruste – versuch es gerne mal aus und schreib mir, wie es geschmeckt hat! Viele Grüße, Isabelle
Martina
9. September 2019 um 10:52Liebe Isabelle
Das Brot sah so was von lecker aus dass ich es gleich nachgebacken habe :) War echt mit Abstand das Beste Brot welches je bei mir zum Ofen rauskam! Schöne Kruste und so wunderbar fluffig innen, einfach genial!! Wurde alles bis auf den letzten Krümel gegessen :)
Klappt das Rezept auch mit anderen Mehlen? Mit etwas dunkleren Mehlen z.b.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Martina
ÜberSee-Mädchen
11. September 2019 um 16:12Hallo liebe Martina, oh das freut mich, so ging es mir eben auch. Mit anderem Mehl habe ich es leider noch nicht probiert, ich würde es aber mal mit Dinkel versuchen und mich dann nach und nach vortasten. Berichte mir gerne, wie das geklappt hat! Und Grüße über die ganz nah gelegene Grenze, Isabelle