Die Azoren sind ein wahrer Traum für Foodies und man kann dort richtig gut essen und genießen. Du weißt nicht, was die Azoren überhaupt sind? Ging mir auch lange so – hätte ich mal gewusst, welch tolles Reiseziel die Azoren für Foodies sind. Rund 1300 Kilometer vom portugiesischen Festland entfernt, wächst auf der Inselgruppe bei ganzjährig ausgeglichenem Klima so viel Gutes. Sogar Ananas und Käse wachsen dort!
Auf den Azoren wird kulinarisch an vielen Ecken schon umgesetzt, was wir uns auch zuhause vorgenommen haben: Fisch und Fleisch kommen direkt von der Insel, außerdem gibt es Ananas, Käse, Eis und Limo aus regionaler Herstellung. Klingt gut und schmeckt noch viel besser. Ich habe wirklich selten so lecker gegessen während eines Urlaubs und habe daher die besten Tipps zusammengestellt: So werden die Azoren für Foodies richtig lecker.
Die Insel São Miguel ist die größte der Inselgruppe und daher ideal für eine erste Reise auf die Azoren. Ponta Delgada ist die Hauptstadt – und mit ihren kaum 70.000 Einwohnern doch sehr übersichtlich. Sie ist auch der ideale Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden. Das kann man innerhalb weniger Tage ziemlich gut und dabei nicht nur die schönsten Ecken entdecken, sondern auch einige leckere Dinge.
Ein wunderschöner See, ein vielseitiger botanischer Garten – und stinkende Schwefellöcher. Damit punktet der kleine Ort Furnas auf São Miguel. Die Schwefelquellen stinken nicht nur, sondern bringen dem kleinen Kurort auch Thermalbecken und eine kulinarische Besonderheit: Cozido das Furnas. Dieses Eintopfgericht wird für mehrere Stunden in den warmen Erdlöchern gekocht und besteht aus allerlei Fleisch und Wurst, Kohl, Karotten und Kartoffel. Serviert wird es mit Reis und Yamswurzel zum Beispiel im Restaurant Caldeiras e Vulcões, in dem wir sehr lecker gegessen haben. Cozido das Furnas schmeckt nicht nach Schwefel, sondern wie ein guter – und ziemlich mächtiger – Eintopf. Muss man mal probiert haben, wenn man auf der Insel is(s)t.
Tipp: In vielen Restaurants solltest du einen Platz reservieren und das Gericht vorbestellen. Außerdem ist eine Portion in der Regel mehr als ausreichend auch für zwei Personen. Unsere Portion war riesig und wird wohl von wenigen Touristen, aber von einigen Einheimischen allein komplett aufgegessen.
São Miguel liegt mitten im Ozean, umgeben nicht nur von Walen und Delfinen (die man sich bei Touren anschauen kann!), sondern natürlich auch von jeder Menge Fisch. Den kann man an jeder Ecke auf der Insel genießen, wir haben zum Beispiel im Cais de Sardinha direkt am Ufer oder im Dona Mariana sehr gut gegessen. In beiden Fällen wurde es Pasta mit Meeresfrüchten, doch auch die Seafood Bites (im Cais de Sardinha) oder der Pulpo-Salat im Dona Mariana haben überzeugt. Ein Pluspunkt neben Frische und Geschmack ist der Preis, denn Fisch zu essen ist auf den Azoren meistens günstiger als etwa in Deutschland.
Wer auf São Miguel unterwegs ist, kommt an Kühen nicht vorbei. Ständig stehen sie irgendwo in der Gegend rum (also auf ihrer Weide mit Meersicht) und immer wieder warnen Verkehrsschilder davor, dass Kühe auf die Straße laufen könnten. Kein Wunder also, dass es auch ganz schön viel Käse auf den Azoren gibt – und doch hätte ich nicht damit gerechnet. In Ponta Delgada gibt es den Käseprinzen, in dem man nicht nur sehr viel leckeren Käse probieren kann, sondern diesen natürlich auch kaufen.
Die Preise sind vergleichbar wie bei deutschem Käse, wir haben für vier Laib Käse (mit insgesamt rund 1,5 Kilogramm) rund 30 Euro bezahlt. Der Geschmack ist es wert, denn die Vielfalt reicht von cremig bis würzig. Der Käse ließ sich übrigens problemlos im Aufgabegepäck nach Hause transportieren.
Tipp: Am besten schaust du immer wieder in dem Laden vorbei und erwischt dann eine Zeit, in der nicht so viele Besucher da sind. Dann können die Mitarbeiter sich auch intensiver der Beratung widmen und du findest den perfekten Käse für deine nächste Käseplatte. Dazu kannst du natürlich auch den passenden Wein und Dip mitnehmen – probier unbedingt die Tomatenmarmelade Tomato Jam.
In Restaurants findest du natürlich auch immer wieder Käse, ob einen weißen cremigen Frischkäse als Vorspeise oder die größere Käseplatte. Da kann man sich schon mal einen ersten Eindruck machen und dann genau den Käse beim Käseprinzen finden.
Als Foodie wusste ich vor meiner Reise von drei Kuriositäten der Insel: Essen aus Schwefellöchern, Tee und Ananas. Ja, Ananas! Die wächst nicht nur auf Hawaii, sondern auch auf der europäischen Version der vulkanischen Trauminseln mitten im Ozean. Dort bekommt sie das Siegel Ananás dos Açores und den Beinamen „Beste Ananas der Welt“. Denn laut den Produzenten ist sie aromatischer mit weniger Zucker, aber viel Kalium, Magnesium, Eisen und Zink sowie natürlichem Entzündungshemmer. So war es zumindest auf einer der Erklärtafeln zu lesen. Doch darauf muss man zwei Jahre warten, denn so lange dauert es vom Einpflanzen bis zur Ernte.
Auf der Ananas-Plantage kann man sich kostenlos anschauen, wie das geschieht, und durch die Gewächshäuser laufen. Abschließend gibt es (ebenfalls kostenlos) noch Ananas Jam und einen Ananas-Likör zum Probieren. Die Marmelade hat mich so überzeugt, dass ich sie direkt gekauft habe. Außerdem haben wir die Ananas natürlich selbst probiert, serviert wird sie mit einem Hauch Limette. Der Geschmack der Frucht, die etwas kleiner ist als die gewohnte Ananas, ist echt lecker. Ein absolutes Muss, wenn man die Azoren als Foodie kennenlernen möchte.
Man kann die Ananas natürlich nicht nur auf der Plantage in jeglicher Form essen, sondern auch an anderen Orten auf der Insel São Miguel. Allerdings ist sie ziemlich teuer und kostet (Stand Juni 2023) zwischen 9 und 10 Euro. Deshalb gibt es den leckeren Ananas-Drink in Ponta Delgada leider nicht mit regionalen Ananas, wie der Verkäufer erklärt hat. Schmecken tut der Cocktail mit ordentlich Rum dennoch super fruchtig und lecker. Ist für 12 Euro zu haben
Ökologisch und regional hergestellt bekommt man Tee normalerweise nicht: Der in Deutschland getrunkene Tee kommt vor allem aus China, Indien und Sri Lanka. Doch auf den Azoren gibt es Europas einzige Teeplantagen. Chá Gorreana ist eine davon. In der Nähe von dem Ort Maia kann man kostenlos die Plantagen anschauen und den Hügel hinauf spazieren. Vorbei an Büschen voller Teeblätter, die in diesem Stadium noch nicht duften und später doch einen herrlich riechenden Tee ergeben.
Auch die Produktion kann man sich ansehen, bevor man im angeschlossenen Café den Tee kostenlos probieren kann. Dort stehen schwarzer und grüner Tee bereit – und schmecken so gut, dass man sich im Ladengeschäft gerne eine Tüte mitnimmt. Die ist je nach Qualitätsstufe ziemlich preiswert zu haben, auch online. Milder Schwarztee kostet beispielsweise zwischen 2 und 3 Euro pro 100 Gramm. Ein besonders schöner und dazu noch kostenloser Ausflug auf den Azoren für Foodies.
All die Kühe auf der Insel São Miguel sorgen mit ihrer Milch nicht nur für Käse, sondern auch leckere Eiscreme. Uns haben besonders die Eisbecher von Mucca geschmeckt, die man immer wieder findet. Die Auswahl ist unterschiedlich und im kleinen Kiosk wahrscheinlich kleiner als am eigenen Foodtruck. Neben klassischen Sorten wie Schokolade, Erdbeeren und Vanille gibt es auch Besonderheiten wie Salzkaramell, yummy!
MuccaUnsere Mission ist es, den Rohstoff Milch zu respektieren und wertzuschätzen, der nicht nur die Essenz unserer Identität als Marke darstellt, sondern auch einen starken Einfluss auf die Wirtschaft der Azoren hat.
In Ponta Delgada steht am Hafen auch ein Food Truck des Familienunternehmens. Bei Instagram findest du aktuelle Informationen.
Recht spät sind wir während unserer Reise auf Kima-Limonade gestoßen und haben sie dann bei jeder Gelegenheit getrunken. Denn sie ist süß, aber auch fruchtig und eine leckere Abwechslung von den üblichen Verdächtigen Cola, Fanta oder Sprite. Kima ist eine Maracuja-Limonade von den Azoren, die in Ponta Delgada hergestellt wird. Ebenso wie die Orangen-Limonade Laranjada übrigens, die ebenfalls sehr lecker ist.
Die Azoren zählen ja zu Portugal und stehen ebenso auf die leckeren Vanilletörtchen, für die wir Portugal so lieben. Hier findest du mein Rezept für Pasteis de nata. Die Törtchen sind vor Ort ziemlich günstig und meist für 1 Euro pro Stück zu haben. Außerdem gibt es einige weitere leckere Süßigkeiten in Cafés, die es zu probieren lohnt. Wir waren beispielsweise in einem Schoko-Café in Rabo de Peixe, das lecker war. Doch der Ort wird aktuell nicht zuletzt dank der Netflix-Serie bekannt – und ich habe mich selten so unwohl gefühlt, daher empfehle ich einen Besuch nicht.
Kulinarisch habe ich mir für den nächsten Besuch der Azoren zwei Sachen vorgenommen: Mehr Fleischgerichte zu probieren und das leckere Schokodessert, das ich immer wieder in den Auslagen entdeckt habe. Wenn einmal Azoren für Foodies schon so toll war, spricht nichts gegen eine Wiederholung mit noch mehr leckeren Genüssen.
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