Zuletzt aktualisiert am 18.08.2024
So eine Wähe kommt erstmal unscheinbar daher: Teig wird von Früchten und einem Rahmguss getoppt. Ein bewährtes Konzept, das man so ähnlich immer wieder findet oder sogar selbst backt. Doch der Geschmack ist alles andere als unscheinbar, denn die Kombination ist schlicht, aber schlicht gut. Du hast noch nie von einer Wähe gehört? Dann wohnst du vermutlich nicht im süddeutschen oder schweizerischen Raum, denn dort sind Wähen ein fester Begriff und eine sehr beliebte Kuchenform. Wir haben bei unserem Stammbäcker regelmäßig die aufwändigen Torten ignoriert und stattdessen lieber zu so einer Wähe gegriffen. Jetzt weiß ich endlich, wie sie richtig gut zuhause gelingt, und probiere dafür eine Aprikosenwähe.
Und die ist so gut! Und so wandelbar! Im Sommer lassen wir uns eine Aprikosenwähe schmecken, im Herbst gelingt der süddeutsche oder schweizerische Kuchen mit Äpfeln. Und so eine Wähe schmeckt auch mit jeder anderen Frucht, mit Nektarinen, sogar mit Himbeeren… ein Träumchen. Deshalb gibt es heute ein einfaches Allzweckrezept, das du dir immer wieder so oder so ähnlich schmecken lassen kannst. Mit Tipps zum Wähenteig Rezept, zum Belag, zur Form.
Mein Rezept für Aprikosenwähe habe ich aus verschiedenen Varianten im Internet kombiniert – das Beste aus mehreren Ansätzen quasi. Denn wie so oft bei Klassikern gibt es verschiedene Herangehensweisen, angefangen beim Wähenteig Rezept. Manche nehmen Hefeteig, doch meistens wird Mürbeteig verwendet. Allerdings braucht es kein Ei. Wähenteig nach einem klassischen Schweiizer Rezept braucht nur Mehl, Butter, etwas Wasser und eine Prise Salz, wie schon bei der Schweizer Rahmtarte Nidelflade. Daraus wird ein schön geschmeidiger Teig, der kurz kühl gestellt wird und dann direkt verwendet werden kann.
Auch beim Belag gibt es Unterschiede. Klar ist, dass eine Wähe aus gemahlenen Nüssen, einem Rahmguss und frischen Früchten besteht. Manche setzen beim Rahmguss nur auf Sahne, andere auf eine Mischung aus Sahne und Milch, wieder andere nur auf Milch. Sogar Varianten mit Quark habe ich gesehen. Für mich gehört Sahne in eine Aprikosenwähe, daher habe ich auf eine Mischung aus Sahne und Milch gesetzt, die dank eines Eis etwas andickt.
Eine Wähe ist übrigens nicht sehr süß, ähnlich wie beim schwäbischen Apfelkuchen wird nicht viel Zucker zugesetzt. Ich mag das ja sehr, wenn die Frucht im Vordergrund steht, es hat mir aber beim schwäbischen Apfelkuchen etwas Kritik eingebracht. Daher mein Tipp für diese Aprikosenwähe, auch je nach Reife der Früchte: Falls du es süßer magst, kannst du etwas zusätzlichen in den Guss rühren.
Startklar? Der Guss kommt direkt auf die etwas gezuckerten Früchte, die auf dem rohen Teig ausgebreitet sind. Dann backt alles gemeinsam, bis die Creme gebräunt ist.
Schweizer lieben diesen Trick, äh Kuchen! Kein Wunder, eine Wähe schmeckt mächtig lecker. Einfaches Rezept aus Mürbeteig, Rahmguss, Früchten.
einfachTeig | |
---|---|
200 g | Mehl |
75 g | kalte Butter |
10 ml | Wasser |
1 | Prise Salz |
Guss | |
100 ml | Sahne |
100 ml | Milch |
1 | Ei |
1 TL | Stärke |
3 EL | Zucker |
800 g | Aprikosen |
Dann verlinke @uebersee.maedchen auf Instagram.
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Grundlage für mein Rezept war übrigens das von Betty Bossi – einer bewährten Schweizer Rezeptseite, die mein Lieblings-Schweizer mir empfohlen hat. Falls du mehr über eine Wähe erfahren möchtest, sei dieser Artikel von Alnatura empfohlen.
Es gibt tatsächlich eine extra Backform nur für Aprikosenwähe (oder jede andere Wähe), diese* hat einen glatten, nach unten zulaufenden Rand und eine Hebeform. Doch die brauchst du nicht unbedingt, du kannst auch einfach eine Tarteform verwenden. Ich mag solche mit Hebeboden, weil so der Rand schön intakt bleibt und man gut Stücke schneiden kann. Für dieses Rezept habe ich diese eckige Tarteform mit 31×21 cm* verwendet, das entspricht etwa einer runden Tarteform mit 28 Zentimetern.
Wie schon beim Schwarzwälder Kirsch Dessert habe ich eine Geburtstagsfeier meiner Familie genutzt, um möglichst viele Probeesser nach ihrer Meinung zu fragen. Und die war eindeutig: Diese Wähe ist sehr, sehr lecker! Selbst zwei erfahrene Bäckerinnen waren richtig angetan – dabei haben sie sicher selbst schon einmal einen solchen Kuchen gebacken. Doch diese Aprikosenwähe ist einfach genial lecker, schlicht brillant.
Diese Aprikosenwähe sieht wirklich lecker aus! Besonders gefällt mir die Idee, dass man den Rahmguss je nach Geschmack anpassen kann, sei es mit mehr Zucker oder sogar Quark. Hast du schon einmal eine Version mit Himbeeren oder Nektarinen ausprobiert, und wenn ja, wie hat sie geschmeckt?
Hi Anja, noch habe ich es nur mit Aprikosen ausprobiert, doch andere Versionen stehen noch auf meiner Liste :)
Ich habe mit Nektarinen probiert und es ist auch gut geworden!