Zuletzt aktualisiert am 18.06.2020
Eigentlich war ÜberSee-Mädchen.de ja ein Photoblog. Nicht für Photos von Essen, sondern von meinen photographischen Streifzügen rund um den Bodensee (zum Beispiel auf die Mainau) oder auf Reisen. Deshalb gibt es heute einen Beitrag wie in alten Zeiten und zwar von den Kurfürsten in Sipplingen. Ich will schon länger einen Beitrag über Überlingen und den Bodensee schreiben, schließlich kommen das „Über“ und das „See“ in „ÜberSee-Mädchen“ nicht von ungefähr. Bisher kommt meine lieb gewonnene Heimat am Bodensee noch viel zu kurz auf dem Blog, doch das soll sich 2018 ändern. Klassische Vorsätze habe ich nicht für das neue Jahr, doch ein paar Pläne. Dazu möchte ich demnächst einen Text schreiben und hoffe sehr, dass ich bald Zeit finde – Zeitnot bleibt nämlich leider auch ein Thema.
So oder so: Manch einer interpretiert ÜberSee-Mädchen als Mädchen von Übersee, vom Norden Deutschlands oder sogar Amerika. Und manch einer ist entsprechend überrascht, dass ich im Süden Deutschlands dort lebe, wo andere Urlaub machen. Ein abgedroschenes Sprichwort, das aber so wahr ist. Viele Touristen haben dabei allein den Bodensee vor Augen, dabei können auch abgelegenere Ecken ohne Seesicht begeistern. Die Kurfürsten in Sipplingen sind so ein Ort.
Bei den Kurfürsten handelt es sich um eine Felsformation im benachbarten Sipplingen, ich zitiere dafür mal Wikipedia:
Innerhalb des Sipplinger Dreiecks [Naturschutzgebiet], am Rotweilerberg, befindet sich eine geologische Besonderheit, die Sieben Churfirsten, pfeilerartige, fünf bis sieben Meter hohe Sandsteinfelsen, die in der Nacheiszeit durch Erosion von Regen und Wind entstanden sind. Der Name der Felsformation soll sich von den Kurfürsten herleiten, die mit Ihren Mützen den Felsen ähnlich sehen. Die „Mützen“ der Felsen bestehen aus härterem Gestein, das den darunterliegenden Sandstein vor Abtragung geschützt hat.
Die Felsformation ist so schön, dass sogar Kilian Schönberger ihr einen Besuch abgestattet hat. Ich habe das entsprechende Bild des Meister-Naturphotographen online (hier seine Bilder bei 500px und sein Instagram-Account) leider nicht gefunden, doch in einer Rezension seines Buches ist es erwähnt.
Und doch hat es mich erst jetzt nach Sipplingen verschlagen, nachdem ich lange Zeit nichts von der Natursehenswürdigkeit wusste.
Wer die Kurfürsten in Sipplingen, nicht zu verwechseln mit den Bergen im schweizerischen Kanton St. Gallen, besuchen möchte, parkt kostenlos beim Parkplatz Süßenmühle und läuft von dort aus ungefähr zehn bis 15 Minuten in Richtung Wald. Nach einer kurzen Orientierung auf einer Karte ist die Felsformation dann gar nicht zu verfehlen, sie ist auch ausgeschrieben. Ich würde für einen Besuch etwa eine Stunde ansetzen, wenn ihr keinen ausgiebigen Waldspaziergang dran hängt. Die Kurfürsten selbst kann man übrigens teilweise besteigen, indem man einfach den Hügel ein wenig hinaufklettert. Elegant wieder herunterzukommen ist dann zwar eine Kunst, doch ebenfalls gut machbar.
Dieser Winter war hier am Bodensee bisher nur an zwei, drei Tagen so richtig winterlich mit Schnee, daher sehen die Bilder sehr herbstlich aus. Entstanden sind sie aber vergangene Woche. Mein Bruder hat dabei auch mal wieder ein Bild von mir gemacht, das mir ausnahmsweise ganz gut gefällt.
Der Spaziergang zu den Kurfürsten war auch eine gute Gelegenheit, mein neues Objektiv richtig einzuweihen. 2017 war für mich auch das Jahr der photographischen Weiterentwicklung. Und das betrifft auch meine Ausrüstung, denn nach einer besseren Kamera sind auch zwei hochwertigere Objektive bei mir eingezogen. Ich freue mich schon riesig darauf, in diesem Jahr vermehrt wieder auf photographische Streifzüge zu gehen. Dazu passt bestens, dass Jule ihr Projekt Heimatverliebt neu beleben möchte, wie sie in ihrem Jahresabschluss und -ausblick verraten hat. Also auf ein neues, auf mehr Bilder, auf mehr Streifzüge und Auszeit-Momente.
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