Kein Wunder, dass Bun cha eines der vietnamesischen Nationalgerichte und dort an jeder Ecke zu haben ist. Denn da kommt so viel zusammen, was lecker schmeckt: Knusprig-würziges Fleisch, lauwarme Reisnudeln, erfrischende Kräuter sowie Salat und dann noch diese Sauce, die süß-säuerlich ist. Das ist in Deutschland schon verführerisch, wenn ich bei meinem Lieblingsvietnamesen esse, und das war erst recht in Vietnam so, als ich in meinem Urlaub diverse Male Bun cha bestellt habe. Was für ein Glück, dass wir das Rezept auch zuhause ausprobieren können, denn die Zutaten sind überall zu haben – und ich habe in einem Kochkurs das vietnamesische Originalrezept ergattert.

Was ist Bun cha eigentlich? Als Laie würde man sagen: Gegrilltes bzw. gebratenes Schweinefleisch mit Reisnudeln, Salat, frischen Kräutern und dieser unwiderstehlichen Sauce, die jedes vietnamesische Essen besser macht. Nuoc Cham heißt sie und wir kennen die Sauce schon von Summer rolls, wofür ich ebenfalls ein Originalrezept ergattern konnte. Tatsächlich sagt die offizielle Definition genau das und ergänzt noch, dass Bun cha aus Hanoi kommt. Und genau dort war ich für den Kochkurs im Urlaub und das war so lecker! Zum Glück gelingt das Rezept auch zuhause, ich zeige dir wie.
Bun cha ist das perfekte Sommergericht und passt so gut zum vietnamesischen Hanoi, wo es nie richtig kalt wird. Die Küche bleibt fast kalt und Vietnamesen grillen da Fleisch sogar am liebsten in Metallgittern direkt über der heißen Flamme. Doch wir können das Nationalgericht, das sich schon US-Präsident Barack Obama hat schmecken lassen, auch in einer normalen Pfanne und ganzjährig genießen. Das sollten wir sogar!


Das Tolle an diesem Originalrezept ist, dass es mit Zutaten aus jedem deutschen Supermarkt gelingt. Denn inzwischen sind sowohl Reisnudeln (ob schmal oder breit ist Geschmackssache) als auch Fischsauce gut erhältlich. Bei den Kräutern wird in Vietnam auch noch Perilla verwendet, das bekommt man hierzulande mit etwas Glück im Asia-Supermarkt. Doch die Köchin, bei der wir den Kochkurs gemacht haben, war da realistisch: In eurem Heimatland genügen Minze, Salat und Koriander, schrieb sie im Rezept.
Wer es ganz authentisch möchte, gibt außerdem noch etwas Glutamat in die Fleischmasse. Mir schmeckt es ohne und daher habe ich keines gekauft. Doch die Befürchtung, es sei ungesund, ist offenbar unbegründet.
In vietnamesischen Rezepten steckt oft etwas Zucker, das hebt den Geschmack und ergibt im Zusammenspiel mit Reisessig oder Fischsauce einen leckeren Kontrast. Das Bun Cha Originalrezept aus Hanoi setzt auf eine Karamellsauce, um die Fleischmasse noch leckerer zu machen – und die ist glücklicherweise schnell gemacht. Du wirst nach dem Rezept noch etwas Karamellsauce übrig haben, sie hält sich problemlos sogar bei Zimmertemperatur einige Tage. Lass dir Bun cha doch einfach direkt nochmal schmecken! Ansonsten passt das Karamell auch zu süßen Rezepten.


Und wenn die Karamellsauce vorbereitet ist, gelingt der Rest ziemlich schnell und das Bun cha ist sogar ein Feierabendgericht. Und wer nach Feierabend direkt an die nächste Mittagspause denkt, wird auch glücklich. Denn das Rezept ist für zwei große Portionen oder drei normale Portionen gerechnet – perfekt, wenn man den Rest am nächsten Tag genießen möchte.
Mit diesem Originalrezept gelingt das Nationalgericht Bun cha aus Vietnam zuhause. Schweinefleisch mit Reisnudeln & Sauce, wie es Obama mag.
einfach| Bun cha | |
|---|---|
| 250 g | Schweinebauch |
| 250 g | Schweinehackfleisch |
| 200 g | Reisnudeln (getrocknet)* |
| 1 | Schalotte |
| 1 EL | Zucker |
| 2 TL | Fischsauce* |
| 1 | handvoll frische Kräuter (Koriander und Minze) |
| 0.5 | Kopfsalat, ersatzweise Romanasalat |
| 50 g | Zucker |
| 50 ml | Wasser |
| 1 TL | schwarzer Pfeffer |
| Sauce Nuoc cham | |
| 100 ml | Fischsauce* |
| 100 ml | Reisessig* |
| 100 ml | Wasser |
| 1 EL | Zucker |
| 1 | Knoblauchzehe |
| 0.5 | Chilischote |
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Falls du noch überlegst, ob sich eine Reise nach Vietnam lohnt: definitiv. Ich habe im Frühjahr 2025 den Norden besucht, also Hanoi sowie Sapa im Nordwesten und die östlich gelegene Halong-Bucht. In Hanoi kann man den Trubel der vietnamesischen Großstadt genießen, in Sapa die Reisterrassen bestaunen und in der Halong-Bucht etwas die Seele baumeln lassen. Und egal wohin man geht: Es ist so lecker. Für wenig Geld bekommt man die größten Köstlichkeiten.
Mich hat dabei überrascht, wie Vietnamesen es auf magische Weise schaffen, so viel leckeres grünes Gemüse auf den Teller zu bringen. Seit der Reise mag ich zum Beispiel Wasserspinat sehr. Es genügt völlig, diesen mit Knoblauch anzuschwitzen. Denn auch das ist vietnamesische Küche: einfach, aufs Wesentliche reduziert, und genau dadurch so umwerfend gut.




Ich plane noch einen Beitrag dazu, was man in Vietnam unbedingt probieren sollte. Wahrscheinlich kann ich das nach der nächsten Reise noch besser zusammenfassen, denn 2026 geht es in den Süden. Einen ähnlichen Beitrag gibt es schon für die Azoren – ebenfalls ein tolles Reiseziel.
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